SPD gespalten über Nahles' Chancen
Bei einem politischen «Ascherdonnerstag» in Augsburg rief Nahles ihre Partei zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. «Was wir jetzt brauchen, ist Kraft, dass wir Politik für die Menschen machen können», sagte die designierte Parteivorsitzende am Donnerstagabend. Aber dafür sei großes Engagement in der ganzen Partei notwendig. «Das kann niemand einzelner als Vorturner.»
Nahles' Chancen werden in der Bevölkerung aber zwiespältig beurteilt. Dem Deutschlandtrend zufolge sind nur 33 Prozent der Befragten der Meinung, dass sie dazu in der Lage wäre, die SPD wieder zu einen und nach vorne zu bringen; 47 Prozent glauben dies nicht. Die SPD-Anhänger sind bei der Frage etwas optimistischer: 48 Prozent meinen, Nahles könne dies gelingen, 41 Prozent sehen das anders.
Mehr für Gabriel als Außenminister
Der Rückzug von Schulz wird allgemein begrüßt. Laut Umfrage halten es 78 Prozent der Befragten für richtig, dass er vom SPD-Parteivorsitz zurückgetreten ist und auch nicht Außenminister wird. 14 Prozent finden das nicht richtig.
Nach einer Umfrage von Kantar Emnid für die Zeitungen der Funke Mediengruppe wünschen sich 54 Prozent der Deutschen, dass der bisherige Amtsinhaber SPD-Chef Sigmar Gabriel Außenminister bleibt, falls es zu einem neuen Schwarz-roten Bündnis kommt.
Nahles: Personalfragen erst später klären
Die in der SPD alternativ gehandelten Kandidaten Heiko Maas und Katarina Barley landeten weit abgeschlagen: Für den geschäftsführenden Justizminister Maas sprachen sich nur 13 Prozent aus, für Barley, die zurzeit geschäftsführend das Arbeits- und das Familienministerium führt, nur sieben Prozent.
Nahles vermied in der «Augsburger Allgemeinen» jede Festlegung zur Zukunft von Gabriel: «Wir werben mit guten Gründen dafür, dass wir in diese Regierung eintreten und die Erfolge des Koalitionsvertrags umsetzen», sagte sie. «Mit welchem Personal wir das tun, klären wir, wenn wir dazu den Auftrag haben.»
dpa