Neues Feuerwehrhaus wird gebaut

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Auf das ehemalige Gewerbegelände "Am Metzlesberg" soll das neue Feuerwehrhaus kommen. Foto: Ralf Münch Foto: red

Seit Jahren wird es immer wieder diskutiert, nun werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Die Feuerwehr Creußen bekommt ein neues Feuerwehrhaus. Baubeginn soll nächstes Jahr sein. In der Stadtratssitzung am Montagabend wurden die Pläne vorgestellt.

 
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Norbert Thiel vom Hersbrucker Architekturbüro Atelier 13 – selber Kreisbrandrat – präsentierte, auf welchen Standort die Wahl nun fiel. Das bisherige Gerätehaus ist über 40 Jahre alt, hat unter anderem zu wenig Stellplätze, eine mangelhafte Dämmung, die Bodenplatte hat Risse, der Ölabscheider ist defekt, die Fahrzeughalle ist zu eng, es fehlen eine Werkstatt, Umkleide-, Lager- und Jugendräume, beim Schlauchturm fehlt der Aufstieg, ein gesichertes Einsteigen in die Einsatzfahrzeuge ist bei geöffneten Falttoren nicht möglich.

Hilfsfristen können nicht eingehalten werden

Wie Thiel erläuterte, wurden verschiedene Grundstücke für einen Neubau bewertet. Als nicht geeignet wurde das Gelände am Bauhof gewertet. „Die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfristen ist hier gefährdet“, so der Architekt, weil es zu weit außerhalb wäre. Das Gelände am bestehenden Feuerwehrhaus in der Schulstraße ist zu klein und keine Vergrößerung durch Zukauf möglich. Ganz scheidet ein Gelände an der Neuhofer Straße aus. Auch hier besteht Gefahr, dass die Hilfsfristen nicht eingehalten werden, der Grund ist nicht erschlossen, unbebaute Naturfläche würde verbaut werden, so Thiel.

Und so fiel die Entscheidung jetzt auf die ehemalige Gewerbefläche „Am Metzlesberg“. Hier war vor sechs Jahren auf dem rückwärtigen Suspa-Gelände das einstige Heizhaus sowie der Anbau mit den Aufenthaltsräumen abgerissen worden. „Sehr gut von zwei Seiten – eben vom Metzlesberg sowie von der Lkw-Zufahrt an der Neuhofer Straße aus – zu erreichen, sozialpolitische Akzeptanz, Revitalisierung einer Brachfläche“, listete Thiel die Pluspunkte dieses Standortes auf.

An örtlichen Anforderungen orientiert

In Zusammenarbeit mit der Creußener Feuerwehr habe man nun eine Entwurfsplanung erstellt, die sich an den örtlichen Anforderungen orientiert. Es soll ein zweigeschossiges Gebäude mit Mauerwerk und Stahlbetondecken entstehen. Die Fahrzeughalle wird in Holzkonstruktion geplant, ein geneigtes Ziegeldach ist vorgesehen. Auf die Hälfte der Dachfläche kann eine Photovoltaikanlage gebaut werden. „Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Luftwärmepumpe“, so Thiel weiter. Im Außenbereich sind ausreichend Parkplätze vorhanden.

Der L-Bau hat acht Stellplätze in der Fahrzeughalle, Räume für die Schlauchpflege, eine Werkstatt, ein Büro und einen Lagerraum. In dem anderen Gebäude gibt es Sanitär- und Umkleideräume für Männer und Frauen, Räume für Atemschutz, Technik, Wäsche und Einsatzbesprechung. Im Obergeschoss sind ein großer Bereitschaftsraum mit Küche sowie Räume für die Jugend und den Kommandanten vorgesehen, ein Archiv, eine Kleiderkammer sowie weitere sanitäre Anlagen.

Kosten auf vier Haushaltsjahre verteilt

Die Gesamtkosten für den Neubau sind mit 3,58 Millionen Euro veranschlagt, gut 600 000 Euro gibt es an staatlicher Förderung. Der Eigenanteil der Stadt liegt bei 2,96 Millionen Euro. Die Kosten sollen auf vier Haushaltsjahre verteilt werden.

Erwin Morba (ÜWG/FW) sah die Planungen aus zwei Blickwinkeln. Er sei Stadtrat und gleichzeitig Vertreter der Gewerbeimmobilien – Eigentümer des restlichen bebauten Geländes. „Hier arbeiten 50 Leute im Schichtbetrieb für die wir mindestens 30 Parkplätze brauchen“, sagte er. Das müsste mit eingeplant werden. Thiel sagte zu, dass dies auf der vorhandenen Freifläche kein Problem sei.

Ausrückezeiten können gehalten werden

„Der Standort ist ein Optimum“, lobte Mario Tauber (ÜWG/FW), gleichzeitig Kommandant der Wehr. Besonders hob er die zwei Möglichkeiten der Zu- und Abfahrt hervor. Bei der Zufahrt von der Neuhofer Straße aus sei zudem zwischen den bestehenden Hallen ein Begegnungsverkehr möglich. Bedenken wegen zu niedriger Durchfahrtshöhen hat er nicht. „Die Durchfahrtshöhe beträgt vier Meter, die Einsatzfahrzeuge sind aber alle niedriger“, sagte er. Er ist sich sicher, dass an diesem Standort die bisher niedrigen Ausrückezeiten gehalten werden können. Außerdem sei dort Gewerbegebiet und Ärger, wie man ihn jetzt mitten im Wohngebiet häufig mit Anwohnern hat, sei nicht zu erwarten.

Petra Preißinger (CSU) hatte trotzdem Sorge, dass Anwohner – besonders in der Konrad-Böhner-Straße – belästigt werden könnten. „Wir hatten hier früher mehr Gewerbebebauung“, entgegnete Bürgermeister Martin Dannhäußer (ÜWG/FW).

Jetzt geht es an die Feinplanung

„Ist diese Lösung zukunftsorientiert? Reicht das für die nächsten Jahre?“, wollte Raimund Nols (SPD) wissen. Der Höhepunkt an Aktiven sei erreicht, so der Architekt. Jetzt gelte es, diesen Stand zu halten.

Bei der abschließenden Abstimmung jetzt in die Feinplanung an diesem Gelände zu gehen, votierten 15 Stadträte dafür, Petra Preißinger war dagegen.

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