Creussen Von Frauke Engelbrecht „Ich war schon immer gerne draußen“, sagt Wahl. Da war es für den 52-Jährigen irgendwann klar, dass er eine Lehre als Forstwirt macht. „Ich wollte es einfach genauer wissen“, sagt er und, „der Wald ist ein ganz cooles Geschäft.“ Es gebe keinen umweltfreundlicheren Rohstoff auf der Welt und das Holz wachse immer wieder nach. „Eine tolle Geschichte“, ist Wahl begeistert. Auch im Privatleben ist ihm das Holz wichtig, leider hat er zu wenig Zeit dafür, aber sein Brennholz macht er selber. Holzbruch mehr im Süden Ein Problem, das es im Wald zurzeit besonders gibt, ist das Eschentriebsterben, sagt der Forstamtsrat. Noch recht gut weggekommen sind die oberfränkischen Wälder in Sachen Holzbruch, verursacht durch Unwetter. „Da ist Südbayern wesentlich mehr betroffen“, so Wahl. Deshalb ist auch das Borkenkäferproblem hier nicht so extrem wie im Süden. Trotzdem wird ein Schwerpunkt seiner Arbeit der Waldumbau in klimatolerante Mischbestände sein. Außerdem ist er für die Beratung und Betreuung der privaten und kommunalen Waldbesitzer in Gesees, Haag, Hummeltal, Mistelbach, Prebitz, Schnabelwaid und eben Creußen zuständig. Das Forstrevier Creußen hat 350 Hektar Kommunalwald und 3600 Hektar Privatwald. In den Aufgabenbereich des Creußener Reviers fällt außerdem noch die Forstaufsicht im Lindenhardter Forst, im Kitschenrain und im Staatswald Hagenreuth. Ausbildung in Hessen Das Büro des Forstreviers ist umgezogen. Es ist jetzt im Gebäude der Gewerbeimmobiliengesellschaft Creußen, dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Suspa, in der Theodor-Künneth-Straße. Dort hat das Bayreuther Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten einen Raum für das Revier angemietet. Wahl, der sich scherzhaft als Wahl-Oberfranke bezeichnet, hat seine Ausbildung zum Forstwirt in Schlitz in Hessen gemacht. Danach studierte er Forstwirtschaft an der Fachhochschule Weihenstephan in Freising, war auf der Forstschule in Lohr und an den Forstämtern in Kempten und Füssen sowie als Anwärter am Forstamt Kaisheim und im Forstrevier Donauwörth. Seit 1993 leitete er das Forstrevier Goldkronach, das bis 2005 zum Forstamt Bayreuth gehörte. Jetzt untersteht es dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Seit 2005 ist Wahl forstlicher Berater der Waldbauernvereinigung Bayreuth. Waldpädagogik ist wichtig „Neues Revier, neuer Leiter, neues Büro“, brachte es Forstdirektor Georg Dumpert, Bereichsleiter beim AELF, auf den Punkt. Er sieht die zentrale Lage des neuen Büros als ideal an. Dumpert dankte dem bisherigen Revierleiter Klaus Lutz. „Besonders die Waldpädagogik war ihm wichtig“, lobte er. Er habe es immer verstanden, gerade Kindern den Wald und die Natur nahe zu bringen. Großes Engagement habe Lutz auch beim Wegebau gezeigt. Rund 30 Projekte hat er hier durchgeführt. „Der Wegebau hat gerade für die Waldbesitzer eine große Bedeutung“, so Dumpert. Lutz selber – er war der erste Creußener Revierleiter überhaupt – habe immer den persönlichen Bezug zu den Leuten geschätzt. „Ich kannte viele, weil ich eben von hier bin“, sagte er. Info:Forstrevier Creußen, Dirk Wahl, Theodor-Künneth-Straße 1, Telefon 09270/2949993 oder 0160/7064426. Sprechzeiten mittwochs von 9 bis 12 Uhr. Theodor-Künneth-Straße 1, 95473 Creußen