Neue Aufgaben und neues Gerät für Ortsverband Pegnitz, aber zu wenig Platz Neue THW-Halle auf ehemaliger Deponie?

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Das THW in Pegnitz wird befördert. Der Ortsverband des Technischen Hilfswerks ist künftig in einem größeren Aufgabengebiet unterwegs. Und erhält dafür auch eine neue Ausrüstung. Die ist allerdings noch lange nicht komplett. Und dann ist da noch ein Problem: Das THW braucht jetzt mehr Platz. Eine Lösung ist noch nicht in Sicht.

 
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Dass die Pegnitzer einen zusätzlichen Fachbereich bekommen, zeichnete sich schon im vergangenen Jahr ab. Das Stichwort hieß ursprünglich „Räumen“. Nun wurde dem Ortsverband aber der Bereich „Infrastruktur“ zugeschlagen, sagt dessen Chef Christian Bickel. Das hat mit der vorhandenen Ausstattung zu tun. Und mit dem Ausbildungsstand der THW-Helfer hier. „Beim Thema Infrastruktur geht es um Gas, Wasser, Strom“, so Bickel.

Die besten Voraussetzungen

Im Katastrophenfall wäre das THW damit befasst, die Versorgung aufrecht zu erhalten. Und da bringe der Ortsverband die besten Voraussetzungen mit. Denn zum einen verfügt der Ortsverband über diverse Notstromaggregate und ein umfangreiches Beleuchtungsarsenal. Zum anderen sind die lokalen Kräfte fit, wenn es um Fragen der Elektrik geht. „Und der spielt auf diesem Gebiet eine entscheidende Rolle“, sagt Bickel.

Immer dort, wo man gebraucht wird

Welche Fähigkeiten die Pegnitzer mitbringen, haben sie bereits 2015 bewiesen, als sie bei der Errichtung mehrerer Flüchtlingsunterkünfte im Freistaat aktiv waren. Vor diesem Hintergrund lag es laut Bickel nahe, den Ortsverband mit dieser neuen Aufgabe zu betrauen. Einer Aufgabe, die natürlich auch Einsätze weit außerhalb der Region erforderlich machen kann. Bickel: „Das THW ist immer dort, wo es gebraucht wird, das legt im Falle eines Falles der Landesverband fest.“

Neues Fahrzeug ist schon da

Ein neues Fahrzeug für den neuen Fachbereich haben die Pegnitzer schon Ende Oktober in Hannover abgeholt. Es handelt sich um einen 14-Tonner mit Planenaufbau und Ladebordwand. Sieben THW-Helfer finden in ihm Platz, dazu natürlich auch die nötige Ausrüstung. Die fehlt allerdings noch. Die Pegnitzer erarbeiten zurzeit einen Bedarfsplan. „Wir erstellen eine Prioritätenliste – was ist als erstes erforderlich, was hat noch Zeit“. Bis die gesamte – vom Bund finanzierte – Ausstattung da ist, dürfte es noch geraume Zeit dauern.

Die Grundstückssuche

Bleibt noch die Platzfrage. „Wir suchen nach einem Grundstück“, sagt Christian Bickel. Ursprünglich war, wie berichtet, das Nachbarareal im Gespräch, was ja auch naheliegend ist. Doch auf dem Gelände war früher eine Deponie angesiedelt. Welche Altlasten da noch im Boden schlummern, ist unbekannt.

Das Thema Altlasten

Eigentümer der Fläche ist die Stadt Pegnitz. Konkretes kann Bürgermeister Uwe Raab noch nicht sagen. Nur so viel: Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes „Rettungszentrum Am Dianafelsen“ „wurden in Abstimmung mit dem THW die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für ein Erweiterungsgebäude geschaffen“. Die Gespräche mit dem Bund mit Blick auf einen Verkauf seien noch nicht abgeschlossen – „hierbei ist auch das Thema Altlasten zu regeln“.

Beim Bund weiß man nichts von Gesprächen

Während THW und Bürgermeister von „laufenden Gesprächen“ mit dem Bund reden, weiß man bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) davon wenig bis nichts. Es liege „zum jetzigen Zeitpunkt seitens des THW kein Erkundungsauftrag zur Neuunterbringung des THW-Fachbereiches vor“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung von der Pressestelle. Ein solcher „qualifizierter Erkundungsauftrag“ sei jedoch grundsätzlich notwendig, damit man tätig werden könne. Und weiter: „Daher finden derzeit keine Gespräche zwischen uns und der Stadt Pegnitz zum Ankauf des Nachbargrundstücks statt.“

Sogar ein kompletter Neubau denkbar?

Im Falle einer Erkundung wären zudem auch weitere Varianten ins Auge zu fassen – wie zum Beispiel „die Neuunterbringung des gesamten Ortsverbandes in einer anderen Liegenschaft“. Unabhängig davon, ob es sich dabei um eine gekaufte, eine neu erbaute oder eine angemietete Immobilie handle.

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