Ärger über versetzte Mauer im Lüchauental Neue Straße, neue Sorgen

Andrea Franz
 Foto: red

Lange hat’s gedauert. Und anstrengend war’s für die Anwohner des Lüchauentals. Fünf Monate lang hatten sie eine Baustelle vor ihren Haustüren. Viele konnten zeitweise ihre Grundstücke gar nicht mehr anfahren. Sie können aufatmen. Die Straße ist wieder frisch geteert und befahrbar. Grund zur Freude also. Aber die Anwohner ärgern sich über eine Mauer, die im Gegensatz zu vorher einen halben Meter nach vorne versetzt wurde. Dadurch ist die Straße noch enger, als sie ohnehin schon war.

 
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Das Lüchauental glänzt wieder. Eine neue Straße schlängelt sich den Berg hinunter. Die Baumaßnahme war für alle Beteiligten eine anstrengende Angelegenheit. Mit schweren Fahrzeugen musste die Baufirma in der engen Straße rangieren. Auf einer Länge von 280 Metern wurde der Kanal erneuert, auch eine 350 Meter lange Trinkwasserleitung wurde verlegt. Der steile Hang drohte einzustürzen. Am Ende erneuerte die Baufirma die Straße auf einer Fläche von 1850 Quadratmetern. Die Gemeinde musste Gesamtkosten von 600.000 Euro schultern.

„Das war keine Baustelle, das war eine Herausforderung“, sagt Bürgermeisterin Sybille Pichl bei einer Feierstunde. Damit wollte sie den Anwohnern für ihre Geduld danken. Es sei nicht einfach, fünf Monate die Strapazen einer solchen Baustelle zu ertragen. „Aber wir hatten mit euch so ein Glück.“

„Wir sind eben geduldige Lüchauentaler“, sagt Anwohnerin Karin Zeitler. Sie ist zufrieden mit der neuen Straße. „Was mir allerdings gar nicht gefällt, ist das hier“, sagt die Frau und deutet auf eine kniehohe Mauer. Die führt ab der Mitte des Berges die Kurve entlang bis zum Kriegerdenkmal hinunter. 35 Meter lang ist die Mauer insgesamt, sie liegt genau auf der Grenze des Grundstücks. Alles korrekt also. Bevor saniert wurde, verlief auch eine Mauer um das Grundstück, allerdings einen halben Meter weiter vom Straßenrand entfernt. „Durch die neue Mauer ist es jetzt so eng, dass zwei Autos gleichzeitig nicht mehr durchkommen. Das ist ein riesiges Ärgernis“, sagt die Anwohnerin.

Einen Schuldigen hat Anwohnerin Zeitler ausgemacht: Dem Bauverein Bayreuth gehört das besagte Grundstück mit den Anwesen Lüchauental 3 und 5. Die Zuständigen hätten darauf beharrt, die Mauer weiter vorne auf ihrer Grundstücksgrenze zu bauen, heißt es bei den Anwohnern. Und die Nachfrage im Bauamt der Gemeinde ergibt: Es war schwierig, Verhandlungsgespräche mit dem Bauverein zu führen. Man habe zu ihm nicht das beste Verhältnis, räumt Erika Zeuschel vom Bauamt ein.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Dienstagsausgabe (30. Oktober) des Kuriers.

Foto: Harbach

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