Neue Stadion-Tribüne noch in diesem Jahr

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Jetzt können sich die Bagger im Hans-Walter-Wild-Stadion endlich auch jenem Teil der Sanierung widmen, der den Bayreuther Fußballanhängern am wichtigsten ist: Für die Stehränge auf der Gegengeraden gibt es einen überdachten Neubau. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Seit fast zehn Jahren wird über eine überdachte Stehtribüne auf der Gegengerade des Hans-Walter-Wild-Stadions diskutiert, aber jetzt scheint es plötzlich ganz schnell zu gehen: Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr dazuwischen kommt, könnte das Projekt noch in diesem Jahr in die Tat umgesetzt werden.

 
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Den entscheidenden Impuls gab der Stadtrat am Montag bei seinen Haushaltsberatungen. Einstimmig wurde beschlossen, die Mittel für eine Stahlrohrtribüne zum Preis von 1,4 Millionen Euro bereit zu stellen. „Ich gehe davon aus, dass wir dieses Geld noch in diesem Jahr verbauen“, zeigte sich Hans-Dieter Striedl zuversichtlich.

Dass trotz der Einmütigkeit noch einmal eine Diskussion nötig war, lag an Missverständnissen zu vorliegenden Angeboten und Kostenrechnungen. Georg Kämpf (BG), der sich um Vermittlung zwischen der Stadtverwaltung und den Bedürfnissen des Fußball-Regionalligisten SpVgg Oberfranken Bayreuth bemüht hatte, berichtete von einem kurzfristig eingegangenen Angebot einer Tribüne für 450.000 Euro, über das ihn SpVgg-Aufsichtsratsvorsitzender Mathias Fleischmann informiert habe. Daher stellte er den Antrag, den im Haushaltsentwurf vorgesehenen Betrag von 970.000 Euro entsprechend zu reduzieren: „Es wird ja eine Ausschreibung nötig. Und wenn wir zu hohe Beträge zur Verfügung stellen, bewegen sich dann auch die Angebote in dieser Höhe.“

Striedl erinnerte allerdings daran, dass solche Angebote schon wiederholt für Verwirrung gesorgt hätten, weil sie nur den Preis für das Bauwerk angaben und beispielsweise die Fundamente unberücksichtigt ließen. Folglich wäre eine erneute Berechnung der Gesamtkosten fällig: „Ich weiß nicht, was ich jetzt aus dem Handgelenk heraus anbieten könnte.“

Gelöst war das Problem, als sich das von Kämpf erwähnte Angebot doch als dasselbe herausstellte, das der Stadtverwaltung bereits seit einigen Tagen vorlag. Hochbauamtsleiter Stefan Bouillon berichtete, dass die Umsetzung durchgerechnet worden sei mit einem Ergebnis von „minimal 1,4 Millionen Euro“. Und schon bei diesem Betrag könne er nicht versichern, dass die Tribüne alle Richtlinien der Deutschen Fußballliga erfüllt: „Das müsste man noch prüfen.“

Daraufhin zog Kämpf seinen Antrag auf Reduzierung des Haushaltsansatzes zurück: „Was wir am wenigsten wollen, ist eine erneute Verzögerung.“ In diesem Punkt waren sich alle Fraktionen einig, und Michael Hohl (CSU) stellte den letztlich ohne Gegenstimme angenommenen Antrag: 1,2 Millionen werden in den laufenden Haushalt eingestellt und weitere 200.000 für 2018 als so genannte Verpflichtungsermächtigung, über die bei Bedarf ohne erneute Beratung verfügt werden kann.

Flutlicht-Bau erst nach SpVgg-Aufstieg

Gebilligt wurden auch die 120.000 Euro, die im Haushaltsentwurf für die Planung einer Flutlichtanlage vorgesehen waren. Der Bau soll aber erst in Angriff genommen werden, wenn er durch einen Aufstieg der SpVgg Oberfranken Bayreuth in die 3. Liga erforderlich wird.

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