Neue Schutzhülle für Katastrophenreaktor

Der schützende Stahlbogen für die Atomruine Tschernobyl gilt als Meisterwerk der Ingenieurskunst. Foto: EBRD/Novarka/dpa Foto: red

Am Katastrophenreaktor Tschernobyl im Norden der Ukraine hat am Montag die Installation eines neuen Schutzmantels begonnen. Der ukrainische Umweltminister Ostap Semerak sagte, damit werde das Ende eines 30-jährigen Kampfs um die Folgen des Atomunglücks von 1986 eingeleitet.

 
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Nach Angaben der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Hauptsponsor des Projekts, soll die Schutzhülle für die Reaktorruine bis zum 29. November für 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen sein.

Der nach dem Unglück zur Eindämmung der radioaktiven Strahlung errichtete Beton-Sarkophag über dem Reaktor vier hatte über die Jahre Risse bekommen. 2012 hatte die Ukraine mit internationaler Hilfe mit dem Bau eines neuen Schutzmantels um den beschädigten Reaktor begonnen. Die EBRD sprach von "einem der ehrgeizigsten Projekte in der Geschichte des Ingenieurswesens".

Der Atomreaktor war am 26. April 1986 explodiert und hatte weite Teile der Ukraine, Weißrusslands sowie anderer Staaten der damaligen Sowjetunion verstrahlt. Auch in anderen europäischen Ländern wurde über längere Zeit erhöhte radioaktive Strahlung gemessen. Amtlichen Schätzungen zufolge starben mehr als 25.000 Menschen, die nach der Katastrophe in der Region um Tschernobyl an Aufräum- und Rettungsarbeiten beteiligt waren.

afp

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