Zweckverband segnet Investition ab Neue Rodelbahn am Ochsenkopf kommt dieses Jahr

Von Andreas Gewinner
Der Alpine Coaster soll dieses Jahr am Ochsenkopf gebaut werden. Foto: Hersteller Foto: red

Die neue, zweite Rodelbahn am Ochsenkopf, die ganzjahrestauglich sein soll, wird dieses Jahr gebaut. Sie soll bis zum Sommer einsatzbereit sein. Der Zweckverband zur Förderung des Fremdenverkehrs und Wintersports im Fichtelgebirge" (Seilbahnzweckverband) vergab in seiner Sitzung am Donnerstag nichtöffentlich den Auftrag.

 
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Ursprünglich war die Umsetzung des sogenannten Alpine Coasters schon für vergangenes Jahr geplant. Anders als die bestehende, 35 Jahre alte Sommerrodelbahn wird die neue Anlage auf Stelzen geführt. Zusätzlich zu den 2014 geplanten Investitionen von 1,6 Millionen Euro sind im Haushalt für dieses Jahr 400.000 Euro eingeplant. Sie werden über Kredite finanziert.

Ferner soll die Beschneiung auf der Südseite ausgebaut werden (50.000 Euro), für den Kauf eines bisher gemieteten Schneeerzeugers sind 25.000 Euro vorgesehen.

Der Haushalt für das laufende Jahr war Schwerpunkt der Verbandsversammlung. Er hat einen Gesamtumfang von rund 1,9 Millionen Euro.

Einnahmen: Aus der Seilbahn- und Rodelbahnbenutzung wird mit Einnahmen von 1,09 Millionen Euro kalkuliert. Die tatsächlichen Einnahmen im Schnitt der letzten sieben Jahre (seit es die technische Beschneiung gibt) liegen bei 1,03 Millionen Euro je Jahr.

Umlage: Die Zeckverbandsmitglieder müssen dieses Jahr 680.000 Euro zuschießen, im Vorjahr waren es 800.000 Euro. Entsprechend den Anteilen im Zweckverband entfällt der Löwenanteil auf den Landkreis (83 Prozent), nämlich 564.000 Euro. Bischofsgrün und Warmensteinach zahlen je 47.600 Euro, Fichtelberg 20.400 Euro. Bischofsgrün zahlt zusätzlich einen Sonderbeitrag von 18.000 Euro, der nicht Teil der Betriebskostenumlage ist. Dies ist eine Gegenleistung für den Vorteil, den der Ort aus der künstlichen Beschneiung auf der Nordseite des Ochsenkopfes zieht. Verbandsvorsitzender Landrat Hermann Hübner erinnerte daran, dass die Seilbahn und der Verband von Anfang an nicht als Betrieb geplant war, der sich komplett selbst trägt. Sondern als fortlaufende Investition in den Fremdenverkehr. "Das ist kein Hobby": Den jährlichen Umsatz mit dem Tourismus im Fichtelgebirge bezifferte Hübner auf 700 Millionen Euro.

Ausgaben: Löwenanteil sind die Personalkosten mit 911.500 Euro (Vorjahr: 884.000 Euro). Neben Aushilfen sind an der Bahn 14 Mitarbeiter beschäftigt. In diesem Jahr schlagen knapp 100.00 Euro außer der Reihe für Dacharbeiten an den Talstationen zu Buche.

Parkeinnahmen: Kalkuliert wird dieses Jahr mit 70.000 Euro. Der Ansatz lag 2014 bei 60.000 Euro, die tatsächlichen Einnahmen lagen bei 52.000. Damit nimmt der Zweckverband mit dem Parken jetzt schon deutlich mehr ein als er ausgibt (zum Beispiel für die Miete des Platzes an der Nordbahn von der Gemeinde Bischofsgrün). Doch hier ist noch viel Luft nach oben. Verbandsrat Rainer Schreier berichtete von zwei Stichproben, bei denen die Quote der Nichtzahler bei knapp 40 Prozent gelegen habe. Hier wird an einer Lösung gearbeitet, hieß es, ohne dass Details genannt wurden. Hübner ließ anklingen, dass künftig auch an den Loipenparkplätzen Parkgebühren im Raum stehen.

Bisherige Wintersaison 2014/15: Gefühlt war der Winter bisher eher ein Flop. An den Kassen der Seilbahn stellt sich das anders dar. An den acht Fahrtagen vom 30. Dezember bis zum 6. Januar hat die Bahn laut Betriebsleiter Andreas Schreyer mehr eingenommen als an den mehr als 14 Fahrtagen im Dezember 2013. Die Kehrseite sei das bekannte Kapazitätsproblem mit teils langen Wartezeiten an bestimmten Tagen gewesen.

Kapazitätserweiterung und neue Seilbahn waren Themen, die Bürgermeister Stephan Unglaub bat, nicht aus dem Auge zu verlieren. Die bestehenden Seilbahnen sind 24 Jahre (Nordseite) und 18 Jahre (Südseite) alt. Landrat Hübner: "Das ist ein Dauerthema. Aber derzeit finanzieren wir die bestehenden Bahnen noch ab." Für die Zukunft müsse man vielleicht an kürzere Abfinanzierungszeiträume und eine höhere Umlage denken. "Aber vor andeerthalb Jahren haben wir die Prioritäten festgelegt: Erst der Alpine Coaster, dann der Lattahang."

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