Klare Vertragsinhalte, notariell beglaubigt
Ein weiterer Knackpunkt war die Grundstücksfläche zwischen Haus und Bahnhofstraße, die der Eigentümergemeinschaft gehörte. Dort stellt die Gemeinde seit Jahren einen Weihnachtsbaum auf. Wolfrath fragte sich schon länger, wer haften würde, wenn es dort mal zu einem Unfall käme. Also einigte man sich: Der Markt Weidenberg übernimmt das Grundstück und erreichtet dafür dort zwei Parkplätze für die ansässigen Gewerbebetriebe.
Klare Vertragsinhalte, notariell beglaubigt. Damit sollte alles geklärt sein, dachte Thomas Wolfrath. Aber das war noch lange nicht das Ende der Verhandlungen. „Ich habe mit dem Projekt neue Mitte kein Problem“, sagt Wolfrath. Als Anlieger erfahre sein Unternehmen durch eine ansprechende Platzgestaltung eine Aufwertung. Nichts desto trotz fühlt er sich bei dem Grundstücksgeschäft nach wie vor über den Tisch gezogen.
Wer zahlt die Sanierung des Treppenhauses?
Die Notarverträge sind geschlossen. Der Gemeinderat hat ihnen in nicht öffentlicher Sitzung im Juni vergangenen Jahres einstimmig zugestimmt. Seitdem kämpft Wolfrath darum, dass auch umgesetzt wird, was vereinbart ist. Immer wieder schreibt er Mails an Bürgermeister Wittauer, viele bleiben unbeantwortet.
Ein Streitpunkt ist die Sanierung des Bodens im Treppenhaus. Vertraglich vereinbart ist, dass die Gemeinde die Kosten trägt. „Basis für diese Aussage war ein vorliegendes Angebot einer Fliesenfachfirma aus dem hiesigen Raum“, sagt Bürgermeister Wittauer. 5000 Euro sollen da nach übereinstimmenden Aussagen im Raum gestanden haben. Allerdings wird das jetzt wohl teurer, weil der Boden unter den Fliesen auch im Eimer ist. Nun würde die Gemeinde der Eigentümergemeinschaft doch lieber die 5000 Euro zahlen, sagt Wolfrath. Hans Wittauer widerspricht. Es soll dazu noch ein Gespräch mit der Hausverwaltung geben.
Warum ausgerechnet dort einen Behindertenparkplatz?
Die Bauarbeiten am Durchgang beim Optiker laufen seit ein paar Tagen. Wolfrath pocht auf den Notarvertrag. Darin heißt es, der Eingang muss zur Straße hin angelegt werden. Auf Kurier-Anfrage informiert der Bürgermeister, dass der Zugang nach hinten angelegt werden soll.
Bleiben noch die beiden Parkplätze für die Geschäfte vor dem Haus. Die sind mittlerweile angelegt. Aber Wolfrath rieb sich verwundert die Augen, dass ausgerechnet einer der beiden den Eigentümern zugesagten Parkplätze zum Behindertenparkplatz gemacht wurde. „Die Geschäftsleute wurden nicht gefragt, ob sie das wollen“, sagt Wolfrath. Der Bürgermeister sagt auf Anfrage des Kuriers: „Die Berücksichtigung der Interessen der Behinderten darf heute nicht in Frage gestellt werden.“ Insgesamt entstehen in der neuen Mitte 125 neue Parkplätze.