Trotz der weiten Verbreitung von Navigationsgeräten und Smartphones könnten Verkehrsteilnehmer ihren Standort nicht immer oder nicht genau genug angeben, erläuterte die Sprecherin den Grund zur Einführung der Handy-Ortung. Bei dem System schicken die Einsatzzentralen im Notfall an die Mobilnummer des Anrufers eine SMS, die einen Weblink enthält. Nachdem dieser Link vom Anrufer angeklickt wurde, wird die exakte Position des Mobiltelefons ausgelesen und an die Einsatzzentrale übertragen.
Im Juli meldete sich über Notruf 112 ein Mann, der mit seinem Fahrrad in einem Waldgebiet der Isarauen gestürzt war. Er zog sich eine Hüftverletzung zu und konnte deswegen nicht mehr laufen. Die Integrierte Leitstelle ermittelte den Standort des Mannes über die Handy-Ortung. Der Verletzte wurde im Anschluss durch einen Hubschrauber mittels Seilwinde aus dem Wald geborgen und in ein Krankenhaus gebracht.
Punktgenau lokalisiert
Im Juni wurde über Notruf kurz vor Mitternacht von einer Frau ein schwerer Verkehrsunfall auf einer Bundesstraße gemeldet. Ein Motorradfahrer war gestürzt und nicht ansprechbar. Weil die Anruferin nicht ortskundig war, erfolgte die GPS-Ortung. Die Unfallstelle habe punktgenau lokalisiert werden können, berichtete die Sprecherin. Der Motorradfahrer sei mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gekommen.
Einem Pilzsammler half die Polizei aus einer brenzligen Situation: Er hatte im März statt Pilze eine Sprenggranate im Wald gefunden. Durch die GPS-Ortung konnten die Einsatzkräfte den Mann in dem Waldgebiet schnell finden. Die Granate wurde schließlich vom Sprengkommando entsorgt.?
Im Bus eingesperrt
Der bislang kurioseste Einsatz der Handy-Ortung liegt erst wenige Tage zurück: Ein Fahrgast war versehentlich in einem Linienbus eingesperrt worden, hatte aber keine Ahnung, wo der Bus steht. Die Person sei schnell aus ihrer misslichen Lage befreit worden, schilderte die Sprecherin.
dpa