Neudrossenfelder drehen 0:3-Rückstand

Der Neudrossenfelder Trainer Werner Thomas scheint in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. Der TSV gewann in Memmelsdorf noch mit 5:4. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Das war eine Achterbahnfahrt für den Nordost-Landesligisten TSV Neudrossenfeld: In der 33. Minute lagen die Grün-Weißen im Verfolgerduell beim SV Memmelsdorf fast aussichtslos mit 0:3 im Rückstand, schafften bis zur 75. Minute den Ausgleich, mussten sieben Minuten später die erneute Memmelsdorfer 4:3-Führung verkraften, um dann durch eine Energieleistung doch noch als 5:4 (1:3)-Sieger vom Platz zu gehen.

 
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Die Begegnung sah zwei grundverschiedene Hälften: Während vor der Pause die Platzherren das Spiel bestimmten, immer einen Tick schneller am Ball waren und der TSV ein schwaches Zweikampfverhalten an den Tag legte, dominierten die Neudrossenfelder die zweiten 45 Minuten. Hochmotiviert durch die Pausenansprache von Coach Werner Thomas („Ich habe das Spielsystem umgestellt mit drei Stürmern, an die Moral meiner Leute appelliert, und das hat sich ausgezahlt. Ich kann vor ihnen nur meinen Hut ziehen.“). Dagegen war Heimtrainer Rolf Vitzthum richtig sauer und nahezu sprachlos: „Ich kann mir den Leistungsabfall nicht erklären, es wurde alles falsch gemacht, so war dieses Auftreten zur Pause nicht abgesprochen“, sagte er und wandte sich kopfschüttelnd ab.

Drei Foulelfmeter, zwei für Memmelsdorf (12. und 82.) und einer für Neudrossenfeld (36.) prägten die Begegnung mit, die restlichen Treffer waren sehenswert: Vor allem das 2:0 nach eleganter Kombination und das 3:0 mit wuchtigem Kopfball ins Tordreieck durch Manuel Schwarm. Während beim TSV eine präzise Rechtsflanke von Steffen Taubenreuther Hannes Greef (75.) reaktionsschnell über die Linie drückte, der eingewechselte Stefan Kolb (84.) einen Freistoß zentimetergenau versenkte und Claudio Bargenda (87.) eiskalt zuschlug. Was letztlich das nahezu Unmögliche noch möglich machte.

Memmelsdorf findet nicht mehr ins Spiel

Und man muss nochmals die Moral der Gäste erwähnen: Nach dem Pausenpfiff suchten sie voll die Offensive, glaubten wieder an ihr Können und belohnten sich. Chancen boten sich genug gegen eine jetzt völlig verunsicherte Heimelf, die überhaupt nicht mehr ins Spiel fand und lediglich einmal gefährlich vor dem Tor von Grüner auftauchte (56.). Ansonsten war Fehlanzeige.

Ihren Besten hatte sie in Schwarm, bei Neudrossenfeld bewies der zweifache Torschütze Greef seine Abschlussqualitäten. Sascha Engelhardt, Bargenda und Routinier Daniel Gareis setzten noch Akzente. Schiedsrichter Michael Emmert zeigte viel Übersicht und lag bei allen drei Strafstoßentscheidungen richtig.

SV Memmelsdorf: Dörnbrack – Nikiforow, Hörnes, Schütz, Kamm, Schwarm, Sowinski, Weber, Hummel (70. Griebel), Seifert (65. Ogunjimi), Saal.

TSV Neudrossenfeld: Grüner – Gareis, Pauli (80. Kolb), Hahn, Taubenreuther, Engelhardt, Pötzinger,Bargenda, Günther, Hilla, Greef (90. Möckel).

SR: Emmert (Flachslanden);

Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Schütz (12. – Foulelfmeter), 2:0 Sowinski (30.), 3:0 Schwarm (33.), 3:1 Pötzinger (36. – Foulelfmeter), 3:2 Greef (58.), 3:3 Greef (75.), 4:3 Saal (82. – Foulelfmeter), 4:4 Kolb (84.), 5:4 Bargenda (87).

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