Neubau: Spender sollen Mehrkosten decken

Von Sonny Adam
Wegen des Regens hat sich der Baufortschritt einige Wochen verzögert. Das Dach musste notdürftig abgedeckt werden, doch bis zum neuen Kindergartenjahr ist der „Pauli“ fertig.⋌ Foto: Sonny Adam Foto: red

Der Regen der vergangenen Tage hat zu Verzögerungen bei den Bauarbeiten am Paul-Gerhardt-Kindergarten geführt. Doch bis zum neuen Kindergartenjahr im September soll der Neubau fertig sei. Allerdings hat die Kirchengemeinde Mangersreuth noch ein Finanzloch von mindestens 30 000 Euro zu stopfen. Pfarrerin Bettina Weber hofft auf Spenden.

 
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Der Paul-Gerhardt-Kindergarten nimmt langsam Gestalt an. Der Rohbau steht, auch die Wände des Nebengebäudes sind bereits hochgezogen. „Der Bau macht Fortschritte. Aber eigentlich wollten wir schon ein bisschen weiter sein“, sagt Pfarrerin Bettina Weber. „Der Regen kam einfach ein bisschen zu früh. Wir mussten das Dach abdecken, die Wände sind nass geworden. Eigentlich wollten wir noch vor Weihnachten das Dach draufbekommen und die Fenster einbauen. Doch wegen des Wetters hat es ein bisschen Zeitverzögerung gegeben“, pflichtet Architektin Gitta Kestel der Pfarrerin bei.

Kosten fallen höher aus

Die Verzögerung sei aber nicht so tiefgreifend, dass sie relevant werden würde. Bis zum neuen Kindergartenjahr sei der Kindergarten sicherlich fertig, sagt Kestel. Aktuell werden Heizung, Lüftung, Sanitäreinrichtungen und die Elektroinstallationen eingebaut. „Übernächste Woche werden wir auch schon die Stützmauer für den Außenbereich hochziehen“, sagt die Architektin. Das gesamte Gelände soll aufgeschüttet werden, so dass eine ebene Fläche entsteht. Schon jetzt ist allerdings klar, dass die Kosten etwas höher ausfallen als ursprünglich berechnet. „Die Kostenberechnungen, die wir zugrunde gelegt haben, stammen vom November 2015. Wir müssen mit zwei oder drei Prozent mehr rechnen. Auch die zusätzliche Dachabdeckung kostet rund 5000 Euro mehr“, sagt die Architektin. Und ehe der Innenausbau erfolgen kann müsse jetzt das Mauerwerk, das durch den Regen feucht geworden ist, erst abtrocknen. „Wir schaffen es definitiv nicht, die Dämmung noch vor Weihnachten aufzubringen. Deshalb muss der Bau geheizt werden“, sagt Kestel.

Lücke in der Finanzierung

Der Neubau kostet voraussichtlich rund 2,6 Millionen Euro. Abzüglich der Versicherungssumme bleibt für die Kirchengemeinde Mangersreuth ein Eigenanteil in Höhe von 100 000 Euro. „Wir haben ungefähr 70 000 Euro durch Rücklagen und Spenden schon zusammen, aber wir benötigen noch 30 000 Euro, um die Finanzierungslücke zu schließen“, sagt die Pfarrerin. Bettina Weber hofft deshalb auch in Zukunft auf die Spendenbereitschaft der Kulmbacher – vor allem in der Vorweihnachtszeit.

Groß wie fünf Einfamilienhäuser

Der neue Paul-Gerhardt-Kindergarten besteht aus einem rechteckigen Baukörper mit 30 Metern Länge und 17 Metern Breite. Das entspricht ungefähr einem Bauvolumen von fünf Einfamilienhäusern. „Weil das Gebäude relativ streng geschnitten ist, haben wir springende Fenster eingebaut. Das heißt also: Die Fenster sind versetzt, denn man soll ja auch von außen sehen, dass hier ein Kindergarten entsteht“, betont Architektin Gitta Kestel. Auch sonst kann der Paul-Gerhardt-Kindergarten mit einigen bestechenden Details aufwarten: Der neue „Pauli“ hat einen Speisesaal mit Bullauge – das einzige Extra, das allerdings in der Historie begründet ist. Denn im früheren Paul-Gerhardt-Kindergarten wurden ebenfalls Spielzonen und Essensraum getrennt. Gegessen wurde im Gemeinderaum. Und dieses Konzept sollte beibehalten werden. Außerdem gibt es eine Schmutzdusche zum Garten hin.

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