Neu im Kino: Legend of Tarzan

 Foto: red

Es sind schon viele Jahre vergangen, nachdem Tarzan (Alexander Skarsgård) den afrikanischen Dschungel hinter sich gelassen hat. Jetzt lebt er unter seiner neuen Identität als britischer Adliger John Clayton III, Lord Greystoke, mit seiner geliebten Frau Jane (Margot Robbie) ein standesgemäßes Leben in der Zivilisation. Eines Tages erhält er einen Auftrag direkt vom Parlament: Als Sonderbotschafter für Handelsfragen soll Tarzan zurück in den Dschungel vom Kongo geschickt werden. Ein neues Abenteuer.

 
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Selina Lewis (20) aus Bayreuth:

Vor allem Christoph Waltz ist toll!

Ich fand ,Legend of Tarzan‘ viel besser als erwartet. Man hat ja im Hinterkopf immer die Disney-Filme – da war ich schon skeptisch, ob das jetzt so mit den Schauspielern und der Geschichte funktionieren kann. Hat es, was mich wirklich freut. Ich finde es gut, dass die Macher eine neue Geschichte erzählen. Jeder kennt ja eigentlich die Geschichte von Tarzan und Jane. Die jetzt noch einmal zu erzählen, wäre langweilig geworden. Die Handlung spielt danach, der Zuschauer bekommt aber trotzdem viel von der Urgeschichte mit, da es viele Rückblenden gibt. Die fand ich sehr gut gemacht und haben nicht gestört. Wahnsinnig gut hat mir vor allem die musikalische Untermalung gefallen. Die afrikanischen Gesänge und die Musik haben viel zu den tollen Bildern beigetragen. Insgesamt muss ich eh sagen, dass ,Legend of Tarzan‘ optisch einfach Wahnsinn ist. Der Dschungel schaut echt aus, die Tiere sind durch die Bank toll animiert worden. Mein Highlight: Die Szene, als Tarzan auf die Elefanten trifft – einfach nur schön! Ein bisschen schade fand ich, dass Jane nicht so gut herausgearbeitet wurde. Sie wird als starke Frau dargestellt, die sich nichts gefallen lässt und bei der man merkt, dass sie auch allein bestehen kann. Ich hätte mir einfach mehr Zeit mit ihr gewünscht  - hier hat man sich aber vor allem auf Tarzan beschränkt. Besonders gefallen hat mir Christoph Waltz in der Rolle als Bösewicht Leon Rom: Er spielt hervorragend den Bösen, bei dem man immer glaubt, er wäre etwas irre. Man sollte sich ,Legend of Tarzan‘ anschauen, wenn man Lust auf einen guten Action-Film hat, der auch noch toll aussieht – wer aber auf einen Tarzan wie in den Disney-Filmen hofft, wird hier enttäuscht. yesyesyesyesno

 

Felix Menzel (20) aus Bayreuth:

Man denkt, man ist hautnah dabei

Bildgewaltig - das ist das erste, was mir zu ,Legend of Tarzan' einfällt. Die Tiere schauen total echt aus, obwohl sie am Computer gemacht wurden. Auch der Dschungel und eigentlich die ganze Welt schauen toll aus. Vor allem in 3D ist das Hammer! Wenn Tarzan an den Lianen durch den Dschungel schwingt, denkt man als Zuschauer, dass man wirklich hautnah dabei ist. Auf jeden Fall haben die Macher sehr detailliert gearbeitet. Sogar die Hände von Tarzan haben sie so gestaltet, dass sie muskoslösen Affen-Armen ähneln. Ich habe vorher in einer Kritik gelesen, dass die Rückblenden aus Tarzans früherem Leben gestört haben. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. In die Geschichte kommt man locker rein und die Rückblenden sind meist recht kurz, aber erklären viel - vor allem wenn man die Vorgeschichte vielleicht doch noch nicht kennt. Über die Schauspieler kann man auch nicht meckern: Alexander Skarsgard kommt als Tarzan super rüber, Christoph Waltz ist perfekt in der Rolle des Bösewichts Leon Rom. Margot Robbie als Jane kommt gut und auch Samuel L. Jackson spielt toll als Gefährte von Tarzan. Er ist auch für die meisten Lacher im Film verantwortlich. Insgesamt ist ,Legend of Tarzan' nicht nur ein cooler Action-Film, auch die Story passt und es gibt genug zu lachen. Aber auch ich hatte - wie meine Freundin - immer die Disney-Filme im Kopf. Und da muss ich sagen: Ein bisschen mehr von dem Charme der Comicfilme hätte auch ,Legend of Tarzan' gut vertragen. Trotzdem kann ich den Film nur empfehlen! yesyesyesyesno

 

Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Ein solider Action-Film!

In der Vergangenheit durfte man Tarzan vor allem in weichgespülten und kindertauglichen Disney-Filmen durch den Urwald hangeln sehen. Das hatte seinen Charme, das war witzig und hat auch ordentlich unterhalten, keine Frage. Doch irgendwie hatte man, zumindest ich, den Wunsch, dass jetzt mal Ende ist mit den Disney-Wohlfühl-Filmen, denn der Stoff gibt schon viel her für einen spannenden Film, bei dem nicht gesungen werden muss. So habe ich mich auch darüber gefreut, als ,Legend of Tarzan‘ angekündigt wurde. Zum einen finde ich es gut, dass die neue Verfilmung sehr erwachsen geworden ist. Der Tarzan-Streifen ist ein solider Action-Film, der mit tollen Kämpfen aufwarten kann. Besonders der zwischen Mensch (Tarzan) und Gorilla (Tarzans Tier-Bruder Akut) ist einfach nur großartig umgesetzt. Und auch die Entscheidung, nicht wieder die Urgeschichte zu erzählen, sondern die Handlung des Films einige Zeit danach anzusiedeln, kann man als Gewinn bezeichnen. Ach so, die zur Story: Tarzan hat seinen Wohnsitz vom Dschungel nach London verlegt und verbringt seine Zeit mittlerweile als Lord Greystoke mit seiner Frau Jane in seinem palastartigen Anwesen. Hier tritt nun der böse, belgische Geschäftsmann Leon Rom (gespielt von Christoph Waltz) auf, der für seinen König den Kongo versklaven will. Natürlich, wie kann es anders sein, ist Tarzan Teil des teuflischen Plans von Rom und so macht sich der Urwald-Held in seine alte Heimat auf, um zum einen Jane, zum anderen den gesamten Kongo zu retten. Das klingt spannend und wird auch spannend erzählt. Doch nun kommt das ,aber‘: Bei der guten Story, der schön anzusehenden Action und der wirklich atemberaubend animierten Welt, haben die Macher vergessen, ihren Charakteren mehr Tiefe zu geben. Tarzan fällt da vielleicht noch heraus, bei Jane hat man sich noch sichtlich Mühe gegeben, sie nicht als doofes Blondchen sondern als taffe, moderne Frau darzustellen –  doch bei Leon Rom und auch bei Tarzans Side-Kick George Washington Williams (gespielt von Samuel L. Jackson) merkt man, dass sich die Macher nur noch auf das Gut-Böse-Schema beschränkt haben. Das kann auch Christoph Waltz nicht mehr wettmachen, auch wenn er Leon Rom wirklich teuflisch spielt. yesyesyesnono

 

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