Neu im Kino: "Jack Reacher 2"

 Foto: red

Als der ehemalige Militärpolizist Jack Reacher (Tom Cruise) seine alte Wirkungsstätte in Washington, D.C. besucht, wo er die Frau treffen will, die seinen ehemaligen Job macht, ist die nicht in ihrem Büro, sondern im Knast. Major Susan Turner (Cobie Smulders) wurde wegen angeblichen Verrats in ein Hochsicherheitsgefängnis gesteckt. Außerdem erfährt Reacher, dass eine Ex-Prostituierte Geld von ihm will. Das neue Abenteuer von Jack Reacher haben die Kurier-Kritiker ziemlich gleich bewertet.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Patrick Hadwiger (36) aus Bayreuth:

Den ein oder anderen Handlungsstrang hätte man sich sparen können

Der Film hat durchaus ein paar coole Momente. Manchmal hat mich der Film etwas an die "Stirb langsam"-Reihe erinnert. Leider macht die häufige Gefühlsduselei mein Gesamtbild von "Jack Reacher 2" doch etwas madig. Der erste Film war ein toller Actionfilm. Da hat alles gepasst. Und es ist ständig irgendwas passiert. Tom Cruise hat sich damals eigentlich durch den ganzen Film geschlagen. Mir als Actionfan hat das Spaß gemacht. Hier haben sie das einfach nicht hinbekommen. Den einen oder anderen Handlungsstrang hätte man sich sparen können. Die haben den Film nämlich nur unnötig in die Länge gezogen. Er hätte viel knackiger werden können. Was man sieht, ist aber gut gemacht – die Stunts haben mir gefallen. Auch die Effekte wurden gut umgesetzt. Die Dialoge sind kurz und knackig – etwas anderes muss bei einem Actionfilm auch nicht sein.  Und auch, dass der Film recht unblutig ist, hat mich nicht groß gestört. Blut ist ja nicht alles – wenn man Knochen knacken hört, ist das in einem Actionfilm auch ganz okay. Tom Cruise kauft man den knallharten Jack Reacher auf jeden Fall ab. Man merkt auch, dass er viel Spaß hatte.  Cobie Smulders hat ihre Rolle ebenfalls gut gespielt. Den Plot mit der Tochter hätte es, in meinen Augen, nicht gebraucht. "Jack Reacher 2" hat jetzt nicht unbedingt Lust auf einen dritten Film gemacht. Wenn, müssten sich die Macher wieder an den ersten Film orientieren. yesyesyes

 

Lisa Wagner (23) aus Bayreuth:

Als Actionfilm ganz okay

Als Actionfilm-Fan bin ich zufrieden. Mehr aber nicht. Vor allem gegen Ende habe ich dann doch etwas abgeschaltet, auch weil mich die Story jetzt nicht fesselnd konnte. Gegen Schießereien habe ich nichts, Jack Reacher ist aber jemand, der vor allem mit seinen Fäusten kämpft. Die Kämpfe waren mir deshalb doch ein bisschen zu brutal. Ich mag es einfach nicht, wenn Genicke brechen und man das auch noch hört. Mein Hauptproblem mit dem Film ist, dass er, meiner Meinung nach, zu lange gedauert hat. Er zieht sich vor allem zum Ende hin. Da hat mir noch ein Kracher gefehlt. Natürlich kann man jetzt nicht erwarten, dass man bei "Jack Reacher 2" eine super Geschichte erzählt bekommt – in einem Actionfilm legt man eben nicht so viel Wert darauf. Das macht nix, ist ja nur Beiwerk, das man eh schnell wieder vergisst. Gut fand ich, dass mit Cobie Smulders diesmal auch eine Frau dabei war, die ordentlich austeilt. Das war eine nette Abwechslung. Die Geschichte mit der Tochter von Jack Reacher war auch ganz ok. In einem Actionfilm braucht es das zwar eigentlich nicht so – man konnte es aber schon anschauen. Actionfans kommen bei "Jack Reacher 2" auf jeden Fall auf ihre Kosten. yesyesyes

 

Alexander Bauer im Auftrag der Kurier-Redaktion:

Kommt nicht an den ersten Teil heran

Tom Cruise sieht man jetzt nicht mehr allzu oft in großen Blockbustern. Interessant war vor allem seine Rolle als einsamer Kämpfer für die Gerechtigkeit in "Jack Reacher", der vor einigen Jahren in den Kinos lief. Ungehemmt durfte er dort abendfüllend zig Gangstern auf die Nase hauen, sich mal richtig austoben und zeigen, was er doch für ein cooler Actionheld ist. Zumindest für Action-Fans war das was – eine überschaubare Handlung, viele Kämpfe, etwas brutal und ein paar coole Sprüche durfte Cruise als Reacher auch raushauen – fertig war ein anständiger Actionknaller. Nun, drei Jahre später, kommt mit "Jack Reacher 2: Kein Weg zurück" die Fortsetzung in die Kinos. Und der schafft es leider nicht, an seinen guten Vorgänger heranzukommen. Das liegt vor allem daran, dass die Macher meinten, sie müssten dem Film dann doch mehr Handlung verpassen. Anscheinend hat es ihnen nicht gereicht, mit Reacher einfach einen Haudrauf zu haben, der sich zwei Stunden durch einen Film prügeln darf und mit genau einem Gesichtsausdruck jeden Gefühlsausdruck beschreiben kann. Es wurde also noch eine Geschichte einer vermeintlichen Tochter konstruiert, die niemand gebraucht hätte – ist sie doch noch belangloser als der eh schon belanglose Plot um Intrigen und Waffenschmuggeleien in der US-Army. Und mal ganz ehrlich: Wenn man einen Action-Film machen will, braucht es da dann ein blumiges Happy-End, in dem alle glücklich sind? Jetzt nicht falsch verstehen: "Jack Reacher 2" ist insgesamt ein solider Actionfilm, in dem es ordentlich zu Sache geht und der mit Recht erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Den Schnickschnack drum herum hätte es aber nicht gebraucht. yesyes

 

Der Trailer:

Autor