Denn schon nach wenigen Minuten merkt man, warum sich „Guardians of the Galaxy“ von anderen Filmen dieses Genres so abhebt: Die zugegeben dünne Story lebt durch ihre zahlreichen Charaktere und deren Hintergründe. Der zweite Teil legt den Fokus auf die Familie. Hauptfigur und Weltraum-Chaot Peter (herrlich chaotisch Chris Pratt) erfährt endlich von seiner gar nicht irdischen Abstammung, während Gamora (wie immer in grün und herrlich zickig: Zoe Saldana) von ihrer bösen Schwester Nebula (Karen Gillan) gejagt wird. Das macht den Action-Reißer an einigen Stellen sogar fast emotional, ohne dass dies auf Kosten der komischen Momente geht, deretwegen der erste Teil so beliebt wurde.
Und ein einsamer, genmutierter Waschbär mit Grips und viel zu weichem Herz – das hat was. Sowohl Regie als auch Drehbuch übernahm erneut James Gunn, der auch für den ersten Teil verantwortlich war. Das ist ein wahrer Glücksfall, denn so wurde der zweite Teil zu einer wirklichen Fortsetzung. Es gibt genug Filme, deren Sequel von anderen Drehbuchschreibern und Regisseuren geradezu verunglimpft wurden. Gunn trägt so deutlich zu der Entwicklung der Helden bei. Die kleinen Hintergrundstories aus dem ersten Teil führt er konsequent weiter, etwa das unausgesprochene Verhältnis zwischen Peter und Gamora. Es gibt in diesem Teil wieder genügend Anspielungen an die 80er Jahre.
Die Schiffe der Sovereigns werden in Space Invaders-Manier abgeschossen. David Hasselhoff erscheint kurz auf der Leinwand und die Filmmusik besteht aus Songs, die in den 80ern populär waren. Der Soundtrack besteht aus den Lieblingsliedern des Hauptcharakters Peter und nennt sich „Awesome Mixtape Vol. 2“. Darunter David Bowie, George Harrison oder Cat Stevens. Action, Spannung, Gefühl und Retro-Feeling. Ein intergalaktisch cooler Film."