Nervosität bremst N. H. Young Volleys

Von Jürgen Schott

Matchbälle vergeben, Siegesserie gerissen: Die N. H. Young Volleys hat es im 15. Saisonspiel erwischt, das 2:3 (25:20, 19:25, 26:24, 25:27, 10:15) beim TSV Eibelstadt war die erste Saisonniederlage für die jungen Damen aus Neudrossenfeld und Hollfeld in der Bayernliga Nord. Dennoch stehen die Chancen auf Platz eins (Aufstieg) oder Platz zwei (Relegation) weiterhin gut.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Da die Mannschaft von Trainer Marc d’Andrea 24 Stunden zuvor gegen den TSV Abensberg mühelos gewonnen hatte und die Rivalen Eibelstadt (1:3 in Hahnbach), Marktredwitz (jeweils nur 3:2 gegen Mömlingen und Katzwang-Schwabach) sowie Hahnbach (3:2 in Zirndorf) am Doppel-Spieltag nicht optimal punkteten, brauchen die Young Volleys (41 Punkte) aus drei Matches nur noch einen Zähler, um zumindest die Vizemeisterschaft sicher zu haben.

Die letzten drei Spiele

Der sollte am 13. Februar beim Tabellenvorletzten, dem VfL Nürnberg II, geholt werden. Dann ginge es 14 Tage später in der Partie in Marktredwitz (aktuell sechs Punkte zurück, aber ein Spiel in der Hinterhand) um den direkten Aufstieg. Zum Saisonfinale kommt dann der SV Hahnbach nach Neudrossenfeld, während sich zeitgleich die Fichtelgebirglerinnen mit Eibelstadt duellieren.

In dem Ort vor den Toren Würzburgs erhielt die bis dato saubere Weste der N.H. Young Volleys erste Flecken, weil die Gäste nach ihrem 24:23 im vierten Satz zwei Matchbälle nicht nutzen konnten. Die starke Sophia Höreth hatte ihr Team in der Schlussphase dieses Durchgangs fast im Alleingang in diese gute Ausgangsposition gebracht.

Doch der TSV Eibelstadt behielt die Nerven, holte sich nach 1:55 Stunden Spielzeit noch den Satz und eine gute Viertelstunde später auch den Tiebreak. In dem hatte es beim 5:2 und beim 8:5 (nach zwei Assen von Nicole Steeger) noch gut für die Frauen aus Oberfranken ausgesehen, ehe die Konzentration und damit auch die gesamte Partie verloren gingen.

Starke Blockabwehr des Gastgebers

D’Andrea nahm eine Mitschuld daran auf sich, als er zugab: „Ich kannte meine Spielerinnen bisher nicht ängstlich und habe die für heute wichtigste Strategie im Training nicht trainieren lassen.“ Als der Gegner besser wurde und mehr Druck machte, stellte sich bei den Young Volleys die ungekannte Nervosität ein. Im Bemühen, Fehler zu verhindern, mieden sie im Angriff das Risiko.

Die Annahme wurde instabil, dazu kam eine starke Blockabwehr der Unterfränkinnen („Die beste gegen uns bisher in dieser Runde“, urteilte d’Andrea). Die Gastgeberinnen fanden oft genug auch mit Zuspielen aus relativ ungünstiger Position ihre Hauptangreiferin Linda Urbaniec, was den Young Volleys in Frankens Weinbaugebiet gar nicht schmeckte.

Mehr List als Gewalt

Das war zu Beginn noch anders gewesen. Der Tabellenführer begann Satz eins stark (8:2), konterte nach dem Aufholen zum 13:12 und 16:15 mit mehr List als Gewalt (Sophie Mayer). Und Höreth machte da den Sack zum Satzgewinn zu. Einen 9:6-Vorsprung im zweiten Durchgang verspielte der Gast durch Annahmeschwächen. Nach dem Rückstand von 11:16 gelang ihm keine Aufholjagd mehr.

Den Verlust dieses Durchgangs kreideten die vielen Young-Volleys-Fans vor Ort auch dem Unparteiischen-Duo an, das mit einigen Entscheidungen beide Lager gegen sich aufbrachte, um später mit Großzügigkeit bei Regelverstößen d’Andrea und dessen TSV-Kollegin Annette Schwab zu einem Augenverdrehen zu veranlassen. „Vielleicht hatten wir das Pech, dass die umstrittenen Entscheidungen gegen uns in wichtigen Phasen des Spiels kamen und die gegen Eibelstadt in nicht so wichtigen“, sagte d’Andrea.

Aus Führung wird Rückstand

9:6, 13:14, 21:19 – das waren die Stationen aus Gäste-Sicht im dritten Satz. Dann folgten je drei Punkte in Serie für Heimteam und Gast, der schließlich seinen dritten Satzball nutzte. Nicht konstant genug agierte der Erste trotz enormen Einsatzes bei der Feldabwehr dann in Satz vier. Wieder führte er (10:7), wieder geriet er in Rückstand (13:16).

Aufschlagfehler von Meike Schirmer und Johanna Maisel brachten die Young Volleys nach dem 21:20 um die Führung. Dann kamen die oben erwähnten Matchbälle und das Abbiegen auf den Weg zur ersten Saisonschlappe, der aber keine Sackgasse ist.

Die Tabelle der Damen-Bayernliga