Gleichstrompassage: Neue Bürgerinitiative in Speichersdorf gegründet Nein zur „Monstertrasse“

Von Udo Fürst
Die Initiatoren der Speichersdorfer BI, Annke Gräbner (zweite von links) und Thomas Pöllath (verdeckt) zusammen mit den einigen Bürgermeistern und Kreisräten. Foto: Fürst Foto: red

Speichersdorf sagt Nein zur „Monstertrasse“: Am Sonntag hat sich in der hiesigen Sportarena die 51. Bürgerinitiative gegen die Gleichstrompassage Südost gegründet. Weit mehr als 300 Menschen waren gekommen, um sich über das Vorhaben der Bundesnetzagentur aufklären zu lassen.

 
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Annke Gräber konnte ihre Nervosität nicht verbergen, als 15 Minuten vor Beginn der für etwa 300 Gäste bestuhlte Saal noch nicht komplett gefüllt war. „Es hätten 500 werden können oder auch nur 200.“ Ihre Sorge war unbegründet: Deutlich mehr Menschen waren gekommen als Stühle zur Verfügung standen. Unter den Gästen: Gemeinderäte, Kreisräte und Vertreter der Kirche wie Pfarrer a. D. Klaus Rettig, der sich schon früher einen Namen als engagierter Umweltschützer gemacht hatte. Die Gilde der Bürgermeister vertraten Uwe Raab (Pegnitz), Martin Dannhäußer, Günter Kopp (Kulmain) und Manfred Etterer (Kastl), während Hausherr Manfred Porsch (Dienstreise) von seinem Stellvertreter Rudi Heier vertreten wurde.

„Wir müssen gemeinsam Druck aufbauen und je mehr mitmachen, umso stärker wird unsere Stimme“, erklärte Gräbner die Gründung der Bürgerinitiative. Die Ramlesreutherin erinnerte an den Widerstand gegen die WAA in Wackersdorf und gegen die Rücknahme der Karenztage unter der Kohl-Regierung. Beide Male habe der enorme Protest aus der Bevölkerung bewirkt, dass die Entscheidungen zurückgenommen worden seien.

„Ich bin stolz auf Speichersdorf“, sagte Rudi Heier und freute sich über den vollen Saal. Er beteuerte, dass die lokale Politik die Unterstützung aus der Bevölkerung brauche. Der Gemeinderat hat in einer Resolution am 17. Februar die Gleichstrompassage geschlossen abgelehnt. Für die Aussage „Wir sind gegen diese Trasse. Egal, ob sie bei uns oder bei Bayreuth gebaut werden soll“, bekam der Stellvertretende Speichersdorfer Bürgermeister viel Beifall.

Die Initiatoren der BI Kulmain informierten in ihrem gut einstündigen Referat über den Netzausbau in Deutschland, über den geplanten Trassenverlauf, dessen Auswirkungen, die gesundheitlichen Risiken und Möglichkeiten, was man dagegen tun kann.

Info: Die Mitglieder der Bürgerinitiative werden an verschiedenen Demonstrationen teilnehmen. Die Termine: 5. Mai: Merkel-Besuch in Ingolstadt; 10. Mai: Berlin; 17. Mai: Großdemo der Trassengegner am Nürnberger Kornmarkt; am 29. Juni planen die Bürgerinitiativen entlang der geplanten Stromtrasse verschiedene Aktionen. Mehr Infos unter: www.speichersdorf-sagt-nein.de