Wünsche und Gebete haben geholfen
Wie sich seine Genesung weiter entwickelt, ist nicht vorhersehbar. „Es kann lange dauern, bis sich die Speiseröhre beruhigt oder auch gar nicht.“ Seine Frau hofft, dass es die Operation nicht braucht, sondern dass die Abstände zwischen den Weitungen immer größer werden. Direkt nach dem Unglück ihres Mannes habe sie gar nicht realisiert, dass er in Lebensgefahr war. „Du bist so unter Schock. Erst zwei Tage später hab’ ich registriert, dass gesagt wurde, dass er vielleicht nicht überlebt“, erzählt sie. Seine Robustheit habe ihm beim Genesungsprozess geholfen. Und auch die vielen Genesungswünsche und Gebete, fügt ihr Mann hinzu.
Die Polizei hat noch keine neuen Erkenntnisse. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen“, sagt Jürgen Stadter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. Einen konkreten Tatverdächtigen gebe es nicht. Fest stehe allerdings, sagt Stadter, dass die Flüssigkeit nicht in der Produktion des Getränks in die Flasche gekommen sein kann. Es müsse also danach passiert sein.
Glück im Unglück
Natürlich habe er darüber nachgedacht, warum gerade er die Flasche mit der ätzenden Flüssigkeit erwischt hat, sagt der 51-Jährige. „Aber sich reinsteigern hat ja keinen Wert. Es ist passiert und das änderst du nicht.“ Er sagt, er habe Glück im Unglück gehabt. Seine Frau nickt. „Glück, dass du so geistesgegenwärtig warst und es gleich ausgespuckt hast und der Hubschrauber gleich gekommen ist“, meint sie. Hätte er die Lauge geschluckt, wäre sein Magen zerstört worden und die Speiseröhre durchlöchert. „Dann bist du ein Wrack“, sagt er. Er versucht mit der Situation umzugehen. „Lieber wäre es mir schon gewesen, wenn ich gemütlich weiter hätte essen und trinken können, aber so ist es halt.“
Die Vorgeschichte:
Ätz-Radler: Ermittler suchen weiter
Ätz-Radler: Substanz bekannt
Ätz-Radler: Mann außer Lebensgefahr
Ätz-Radler: Opfer geht es besser
Ätz-Radler: Mann noch in Lebensgefahr
Verätzung: Mann immer noch im Koma