"Auenzwerge oder Auenland": Gemeinderat und Eltern uneins über Kita-Bezeichnung – Wittauer hält an Beschluss fest Name sorgt für Zwergenaufstand

Von Heike Fauser
Der Beschluss steht fest: Der Kindergarten in Weidenberg an der Au soll den Namen "Auenzwerge" tragen. Dabei hatten sich Eltern und die Kindergartenleitung so sehr das "Auenland" gewünscht. Doch Bürgermeister Hans Wittauer will von der Entscheidung des Gemeinderates nicht abrücken. Foto. Ronald Wittek Foto: red

Die Eltern wurden einfach umgangen: Wochenlang suchten sie nach einem passenden Namen für den Weidenberger Kindergarten. „Auenland" war ihr Herzenswunsch. Doch am Montag lehnte der Gemeinderat diesen Namen ab. Der Grund: Er klinge nicht kindgerecht genug. Heidi Rhau, Vorsitzende des Elternbeirats, war überrascht. Sie will Bürgermeister Hans Wittauer umstimmen. Doch der bleibt hart: „Der Beschluss wird nicht gekippt".

 
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Bei der Eröffnung des Kindergartens im vergangenen September war die Freude der Eltern noch riesengroß. Ein neuer Kindergarten, ein großer Spielplatz und viel mehr Platz für die Sprösslinge. Doch jetzt scheint die Stimmung ins Wanken zu geraten. Schuld daran ist eine Meinungsverschiedenheit zwischen Eltern und dem Gemeinderat.

Beide Parteien wollen einen anderen Namen für den Kindergarten. „Auenland" wäre der größte Wunsch der Eltern gewesen. „Weil der Kindergarten an der Au liegt", sagt Heidi Rhau (35). Doch daraus wurde nichts.Der Gemeinderat entschied sich für die „Auenzwerge". Einen Namen, den auch die Eltern diskutierten. Aber: „Ich hätte nie gedacht, dass der Gemeinderat unsere Idee ablehnt." Die Vorsitzende des Elternbeirats hat der Beschluss „überrascht". Sie sei davon ausgegangen, dass der Wunsch der Eltern übernommen werde. Denn schließlich, so die zweifache Mutter, hätten sich die Erwachsenen wochenlang Gedanken um einen Namen gemacht.

Bürgermeister kann Begründung nicht verstehen

Und sie waren kreativ: Regenbogenland, Sonnenschein und Villa Kunterbunt kamen in die engere Auswahl. Auenzwerge und Auenland zählten jedoch zu den Favoriten. Die Abstimmung im Kindergarten sei nicht ganz einfach gewesen. Hätten die Kinder das Sagen gehabt, sie hätten sich – wie der Gemeinderat – für die „Auenzwerge" entschieden. Doch die Eltern hatten Bedenken – wegen der Hortkinder. „Die Kinder, die nach der Schule zur Mittagsbetreuung in den Kindergarten gehen, wollen nicht als Zwerge bezeichnet werden", behauptet Rhau. "Deswegen haben wir uns für 'Auenland' entschieden."

Bürgermeister Hans Wittauer (FWG) kann die Begründung der Elternbeiratsvorsitzenden nicht ganz nachvollziehen. Der Schwerpunkt der Kindertageseinrichtung liege nicht in der Betreuung der Hortkinder. „Es ist immer noch eine Einrichtung für Kinder und dazu passen ‚Zwerge' einfach besser."

Noch hat Heidi Rhau nicht mit Wittauer gesprochen. Aber sie will es tun, und ihn vielleicht auch davon überzeugen, den Beschluss rückgängig zu machen. „Wenn ich gewusst hätte, dass in der Sitzung alle Vorschläge noch mal vorgelesen werden, wäre ich in die Gemeinderatssitzung gegangen." Auch Günter Dörfler von der CSU hatte am Montag im Gemeinderat für die „Auenzwerge" gestimmt. Aber zur Not würde er seine Entscheidung auch rückgängig machen. „Wenn es für den Elternbeirat so ein großes Problem ist, dann müssen wir in der nächsten Sitzung noch mal darüber reden."

Bürgermeister Wittauer werde jedenfalls nicht vom Gemeinderatsschluss abrücken. „Wir haben eine demokratische Entscheidung getroffen", sagt er. Und: „Wie der Kindergarten letztendlich heißt, das entscheidet immer noch der Träger." Und das sei in dem Fall die Gemeinde Weidenberg. Am 4. Mai will Wittauer bei einem Tag der offenen Tür im Kindergarten den Namen ganz offiziell präsentieren. Auf dem Banner soll dann „Auenzwerge" stehen. So wie es eben auch beschlossen wurde.

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