Sexismus-Debatte um Brüderle geht weiter Nadler verteidigt Herrenwitze

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Die Sexismus-Debatte um den FDP-Spitzenpolitiker Rainer Brüderle schlägt im Internet nach wie vor hohe Wellen. Bei Twitter gibt es schon Zehntausende Einträge. Günther Jauch hat in seiner Talkshow am Sonntag das Thema „Herrenwitz“ diskutiert. Und der Bayreuther CSU-Landtagsabgeordnete Walter Nadler gibt zu, dass er ganz gern mal einen nicht ganz „stubenreinen“ Witz erzählt.

 
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Ausgelöst hatte die Debatte – wie berichtet – ein Artikel des Magazins „Stern“, in dem eine Reporterin Brüderle anzügliche Anspielungen vorwarf. Vor allem Frauen berichteten über Beleidigungen und Übergriffe. Es gebe ein großes Redebedürfnis der Frauen auf Twitter, sagte die Mit-Initiatorin des sogenannten Hashtags, Anne Wizorek, „Spiegel Online“.

"Brüderle ist keine Ausnahme"

Auch im Bayerischen Landtag sehen sich Politikerinnen bisweilen mit sexistischen Äußerungen konfrontiert. Allerdings räumt die Bayreuther Grünen-Abgeordnete Ulrike Gote im Gespräch mit dem Kurier ein: „Früher war das schlimmer.“ Diesbezüglich habe sich im Landtag vieles zum Guten gewandelt – zumindest bei offiziellen Anlässen. Sitzt man – wie etwa auf Ausschussreisen – am Abend in lockerer Runde beieinander, sieht das allerdings ganz anders aus, wie Gote berichtet: „Es gibt einige Kollegen, die meinen, sie müssten unschöne Herrenwitze erzählen.“ Und mit Blick auf den FDP-Spitzenpolitiker sagt Gote: „Brüderle ist auf keinen Fall eine Ausnahme.“ Und dies sei keine Frage des Parteibuchs.

Unumwunden bekennt denn auch der Bayreuther Abgeordnete Nadler im Gespräch mit dem Kurier: „Ich gehöre auch zu denen, die mal einen Witz erzählen, der nicht ganz stubenrein ist. Ich möchte das auch nicht missen wollen.“ Dies dürfe freilich nicht in Richtung Anmache gehen und die Würde des anderen verletzen. Die aktuelle Diskussion um Sexismus hält Nadler „von Grund auf berechtigt“. In Bezug auf Brüderle hält er sie allerdings für überzogen.


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Montagsausgabe (28. Januar) des Kuriers.

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