Pamela Meier präsentiert Aktfotos beiAusstellung im Deutschen Kameramseum Nacktheit mit Licht und Schatten

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Der erste Blick genügt nicht. Denn da sind nicht nur einfach nackte Frauen zu sehen. Da geht es nicht nur um hell und dunkel, um eher farbenfroh oder eher düster. Der Titel der Ausstellung, die jetzt mit einer Vernissage im Deutschen Kameramuseum im Plech eröffnet wurde, verrät, warum der Betrachter ein wenig Zeit mitbringen sollte: „Akte im besonderen Licht“.

 
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Die Bayreuther Mediengestalterin und Fotografin Pamela Meier widmet sich seit 2008 diesem schwierigen Gebiet der bildenden Künste. „Am Anfang war das nicht leicht, alles war irgendwie komisch.“ Das begann mit der Suche nach Models, das setzte sich bei den ersten „Sitzungen“ fort. Denn plötzlich einer unbekleideten Frau sagen zu müssen, wie sie sich zu bewegen, wie sie sich zu positionieren hat, sei schon eine etwas andere Art des Fotografierens.

Inzwischen "völlig normal"

„Heute ist das völlig normal für mich“, so die 38-Jährige, die sich im Jahr 2005 selbstständig machte. Was alles leichter macht: „Fast alle Models sind Profis.“ Profis, die wissen, wie sich in Szene setzen können, die eigene Vorstellungen zum Foto-Shooting mitbringen. Was den meisten gemeinsam ist: Sie sind zwischen 18 und maximal 25, 26 Jahren alt. Danach sehe man das „Alter“, sagt Pamela Meier. An der Haut. Und hier wiederum vor allem am Hals. Das lasse sich dann auch nicht mehr einfach so wegretuschieren.

Auf vielen Digitalebenen unterwegs

Womit wir beim Thema Bildbearbeitung wären. Die ist bei den Aktmotiven von Pamela Meier selbstverständlich: „Ich bearbeite jedes Bild stark, manchmal sogar extrem.“ Kein Bild, das sie später in Größen bis zu 100 mal 75 Zentimeter auf Leinwand zieht, hat etwas mit dem Original zu tun. Die Digitalisierung hat auch etwas mit ihrem Anspruch zu tun: „Mir geht es darum, Licht und Schatten zu verstärken, Hintergründe einzufügen oder sie zu reduzieren.“

Von hell bis düster

So entstehen Endprodukte, die von zarthell bis dunkeldüster reichen. Und damit auch oft einen malerischen Charakter aufweisen. „Das ist gewollt“, sagt Pamela Meier, die auch will, dass ihre Fotos den Models gefallen.

Models haben fast alle ein Problem

Diese haben übrigens – „nicht alle, aber viele“ – noch etwas gemeinsam. Sie leiden in den Regel unter einer „Macke“. Und die sind nicht immer harmloser Natur. Meier: „Manche leiden unter Depressionen, manche unter dem Borderline-Syndrom.“ Sie ritzen sich, verletzen sich auch auf andere Weise selbst. Trotz dieser Persönlichkeitsstörungen seien sie durch die Bank aber dann doch Profis. Allzu sehr an sich heranlassen dürfe man das als Fotograf nicht, „aber es nimmt einen natürlich schon mit“.

Noch bis zum 11. Juni

Die Ausstellung läuft noch bis zum 11. Juni, zu besichtigen ist sie jeweils sonntags von 11 bis 17 Uhr. Beispielfotos und weitere Details auf www.kameramuseum.de

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