Nachtbusse sollen länger und öfter fahren

Von Peter Rauscher
Christine Kössler hatte den Stein mit ihrer Beschwerde über schlechte Nachtbusverbindungen in die Birken mit ins Rollen gebracht. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Bayreuther Stadtbusse sollen auch nachts im Halbstundentakt fahren. Außerdem sollen die Nachtbusse am Wochenende  bis gegen 1 Uhr fahren. Grünen-Stadtrat Klaus Wührl-Struller hat bei Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe den Antrag eingereicht, diese Verbesserungen probeweise einzuführen.

 
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Die Forderung nach besseren Nachtbusverbindungen war bei der letzten Sitzung des Seniorenbeirats der Stadt erhoben worden, der einen Kurier-Bericht über entsprechende Klagen aus der Bevölkerung aufgegriffen hatte. Beiratsmitglied Brigitte Wehrfritz hatte zudem berichtet, dass mehrere Bürger sich wegen schlechter Busverbindungen an Sonn- und Feiertagen beschwert hätten.

Ein Jahr auf Probe

Stadtrat Wührl-Struller, ebenfalls Mitglied im Seniorenbeirat, stellt nun den Antrag, einen einjährigen Probebetrieb für einen Halbstundenverkehr auf allen Nachtbuslinien einzuführen. Zudem solle der Nachtverkehr – gegebenenfalls nur an den Wochenenden - den Betrieb eine halbe beziehungsweise eine ganze Stunde verlängern. Bisher fahren die letzten Busse kurz nach Mitternacht, die  Linien 321 (Hohe Warte) und 323 (Saas, Birken) im Nachtbusverkehr verkehren nur im Stundentakt. Dadurch werde älteren Mitbürgern der Besuch von Veranstaltungen erschwert, fürchtet Wührl-Struller.  Auch von Studenten werde immer wieder der Wunsch geäußert, dass nach Mitternacht Busse verkehren sollten, vor allem an den Fortgehtagen Donnerstag, Freitag und Samstag, argumentiert Wührl-Struller.

Für Ältere, Behinderte und Studenten

Vertreter der Stadtwerke hatten in der Sitzung argumentiert, zusätzliche Busse würden das Defizit der Verkehrsbetriebe nur vergrößern, der Nachtbusverkehr sei nur 20 bis 25 Prozent kostendeckend. Wührl-Struller meint dagegen, ein Probebetrieb wäre relativ unproblematisch umzusetzen. Verbesserungen würden älteren, mobilitätseingeschränkten und jungen Bürgern der Stadt gleichermaßen zugutekommen. Die Stadt solle die Stadtwerke entsprechend beauftragen.

Stadtwerke wollen rechtliche Prüfung

Das aber sei aus rechtlichen Gründen gar nicht so einfach, sagt Jan Koch, Sprecher der Stadtwerke, auf Kurier-Anfrage. „Es könnte sein, dass ein entsprechender Auftrag der Stadt EU-weit ausgeschrieben werden müsste.“ Eine Prüfung dieser juristischen Frage werde wohl einige Zeit dauern. Zu einer Aussage, ob sich die Stadtwerke grundsätzlich wenigstens mit einem Probebetrieb mit besseren Nachtbusverbindungen anfreunden könnten oder nicht, ließ sich Koch nicht hinreißen. Wührl-Struller bedauert es, dass eine Entscheidung auf sich warten lassen dürfte: "Die Stadt ist infolge einer meines Erachtens unseligen Privatisierungspolitik nicht mehr Herrin ihres eigenen ÖPNV."

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