Nächster SpVgg-Gegner: Wacker Burghausen

Von
Nicht einmal mit unfairen Mitteln zu stoppen war in der Vorsaison Hama Tsoumou (links, im Duell mit dem damaligen SpVgg-Kapitän Florian Ascherl) beim Gastspiel in Bayreuth. Der SVW-Stürmer traf beim 5:3 vier Mal. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Die Liebe der Fans des SV Wacker Burghausen zur eigenen Mannschaft wird am Samstag um 14 Uhr einer besonderen Belastungsprobe unterzogen. Mehr als 330 Kilometer einfach und über vier Stunden Anfahrt müssen sie einkalkulieren, bevor sie dem „Auswärtsspui im Kultstadion“ – so wirbt der Verein auf der eigenen Facebook-Seite um Unterstützung – frönen dürfen. Ob sich die lange Anreise des Wacker-Anhangs lohnt und Burghausen gegen den Regionalliga-Kontrahenten SpVgg Bayreuth Punkte holt, darf aber zumindest bezweifelt werden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Denn es läuft alles andere als rund beim Team von Trainer Uwe Wolf. Nach Tabellenplatz zwei in der Vorsaison und dem im März formulierten Vorhaben, die Dritte Liga in Angriff nehmen zu wollen, kommt der ehemalige Zweitligist nicht in die Gänge. Platz 14 ist weit weniger als sich die Verantwortlichen des Traditionsklubs ausgerechnet hatten. Keine Frage, bei aktuell 21 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Unterhaching ist der Aufstieg schon längst ad acta gelegt. Ganz im Gegenteil: Mit nur 14 Zählern auf der Habenseite stehen die Niederbayern nur dank des besseren Torverhältnisses vor dem SV Seligenporten, der den ersten Relegationsplatz besetzt.

Das 1:1 im Kellerduell gegen den FC Ingolstadt II am vergangenen Spieltag war zu wenig, um sich Luft zu verschaffen. Wenigstens habe seine Mannschaft „gute Moral nach dem Rückstand“ bewiesen, sagte Uwe Wolf. Sein Vorhaben „weiter fleißig bleiben, um aus der jetzigen Tabellenregion herauszukommen und positiv gestimmt sein“ klingt ein bisschen so, als rätsle der Trainer selbst, was die konkreten Ursachen der Krise sind.

"Frisches Blut" im Wacker-Kader

Das Gesicht der Mannschaft hat sich im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert. Mit Marcel-Pascal Ebeling (25 Jahre), Valonis Kadrijaj (24) und Marcel Mosch (23) kehrten zwar drei Stammkräfte den Niederbayern den Rücken, dafür holten sich die Burghausener unter anderem mit Nicolas Andermatt (20) vom TSV 1860 München II, Christoph Bann (21) von SV Austria Salzburg und Marco Fritscher (21) vom FC Bayern Alzenau „frisches Blut“ in den Kader.

Gehalten wurde das in der Vorsaison so gefährliche Trio Marius Duhnke (10 Treffer), Christoph Burkhard (11) und Hama Juvhel Tsoumou (13). Bislang hat allerdings nur der 25-jährige Kongolese Tsoumou – er traf im letzten Spiel der Vorsaison beim 5:3 in Bayreuth vier Mal – die in ihn gesetzten Erwartungen mit sechs Saisontreffern erfüllt. Sorgenkind ist vor allem Duhnke. Der 23-jährige ehemalige Nachwuchsakteur des FC Bayern München traf bisher nur beim 3:0 gegen Buchbach. Sein Trainer aber stärkt ihm weiter den Rücken: „Marius trainiert seit Wochen sehr gut. Das Einzige, was ihm fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Wenn der Knoten mal platzt, wird er wieder regelmäßig treffen“, wird Uwe Wolf auf der vereinseigenen Homepage zitiert.

Dort ist auch zu lesen, dass der 49-jährige bis auf Kapitän Christoph Burkhard aus dem Vollen schöpfen kann und den Fokus im Training auf die Defensive gelegt hat. „Wenn hinten die Null steht, dann bekommen wir auch wieder die Stabilität und die Konstanz rein, die uns letzte Saison so ausgezeichnet hat“, sagt der Trainer. Selbstbewusst formuliert er das Ziel für Samstag: „Klar, wir wissen, dass es ein schweres Spiel wird. Aber wir fahren nach Bayreuth, um dort zu gewinnen.“ Angesichts der mageren Ausbeute von fünf Punkten auf fremden Plätzen klingt Wolfs Vorhaben allerdings fast schon ein bisschen wie das laute Pfeifen im finsteren Weismainer Wald.

Autor

Bilder