So hat mit ziemlicher Sicherheit jeder Mittzwanziger mindestens einmal auf einer Party die Hüften zu einem Abba-Hit geschwungen. Vielleicht zu „Waterloo“, mit dem die Band 1974 den Eurovision Song Contest gewann. Zu „Dancing Queen“, das über 247 Millionen Klicks auf YouTube hat. Oder zu „Mamma Mia“ - mehr als 132 Millionen Klicks.
Ein eigenes Museum
Ein bisschen Disco, ein bisschen Schmalz, ein bisschen Rock. Vor allem aber ein untrügliches Gespür für eingängige Melodien. Das war das Erfolgsrezept von Agnetha, Frida, Benny und Björn. Rund 380 Millionen Alben hat die Band nach Angaben des Abba-Museums weltweit verkauft. Und das kommt auch noch hinzu: Die Band hat in Stockholm ein eigenes Museum - das haben auch nur wenige Bands geschafft, beispielsweise die übergroßen Beatles.
Über ein Comeback der Band ist immer wieder spekuliert worden, allerdings sagt das Statement vom Freitag nichts zu möglichen weiteren Aktivitäten der Band in der Zukunft. Ulvaeus - der Nachlassverwalter der Band - hatte ein Comeback in den vergangenen Jahren immer wieder störrisch abgewehrt.
Und noch im vergangenen Herbst sagte sein Bandkollege Benny Andersson der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: „Die Leute haben ein Bild von uns im Kopf (...) Sie haben die Videos und die Filme gesehen, sie wissen, wie wir aussahen und geklungen haben. Es wäre nichts Neues an einem Comeback - nur vier siebzigjährige Typen auf der Bühne, die etwas abzuliefern versuchen, das sie besser nicht täten.“
Live auf der Bühne? Wohl eher nicht
Gleichzeitig hielt Ulvaeus die PR-Maschine erfolgreich am Laufen: Abba-Museum, Abba-Musical, Abba-Show.
Abba war während ihrer zehnjährigen Bandphase nicht nur eine Musikgruppe, es war auch eine Art Groß-Familie. Fältskog und Ulvaeus waren ebenso verheiratet wie Lyngstad und Andersson. Doch die Ehen gingen in die Brüche, 1982 dann auch die Band.
Vor zwei Jahren gab es dann Anzeichen, dass die Band sich wieder angenähert hat. Ulvaeus kündigte damals ein gemeinsames Projekt an, aus dem nun laut Mitteilung die neuen Songs entstanden sind: Eine „Avatar Tour“, auf der Hologramme der Ex-Bandmitglieder auf der Bühne zu sehen sein sollen. Die Tour soll 2019 starten - die Musiker sind dann allerdings nur virtuell zu erleben. Dass die Vier jemals wieder in Fleisch und Blut auf der Bühne stehen werden, ist trotz des Mini-Comebacks wohl so wahrscheinlich wie ein schwedischer Weltmeister-Titel im Fußball.