Zu Gast in Dreifaltigkeitskirchen
Die Musica erfindet sich auch in diesem Jahr ein Stück weit neu und verjüngt das Programm nicht nur mit neuen Künstlern, sondern auch neuen Spielstätten. Etwa in der wunderschönen Dreifaltigkeitskirche Neudrossenfeld. Im Mittelpunkt steht jedoch die neu eröffnete Stadtkirche, wo „1961 das Herz der Musica als Orgelwoche Bayreuth an der großen Steinmeyer-Orgel zu schlagen begann“, wie es schön poetisch im Veranstaltungstext heißt. Dort begründete Viktor Lukas die Reihe, deren Leiter er bis 2011 blieb. Und 2015 wird er dorthin zurückkehren: Erstmals wird in Bayreuth Poulencs Konzert für Orgel, Streicher und Pauke in g-moll erklingen, neben Schuberts höchst romantischer Messe in As-Dur. Man habe Poulencs Werk schon einmal in Bayreuth spielen wollen, mit dem Orchester in der Stadthalle und dem Organisten per Telefonleitung aus der Stadtkirche zugeschaltet, erzählte Viktor Lukas. „Aber die Telefonkosten wären horrend gewesen.“ Am 7. Mai nächsten geht das Konzert also direkt in der Stadtkirche über die Bühne, und das mit den Bamberger Symphonikern und Viktor Lukas an der Orgel. Er ist auch am 9. Mai im Einsatz, das Lukas-Consort spielt am 9. Mai in Neudrossenfeld Kammermusik von Mozart, Strauss und Wagner.
Wieder dabei ist die Panzerhalle, die heuer zum ersten Mal zur Muscia-Spielstätte geworden war, mit Greg Pattillos fabelhaftem Project Trio. Im kommenden Jahr ist dort Uwaga zu erleben, eine deutsch-serbische Combo, die – laut Veranstalter einen „irrwitzigen Streifzug durch das Repertoire der klassischen Musik“ hinlegt. „Eine Grenzüberschreitung ist das“, sagte Clemens Lukas im Rheingold.
Auch einige der Künstler kennt man bereits; die junge deutsch-französisch-ungarische Philharmonie spielt unter der Leitung von Nicolaus Richter in der Stadthalle Werke von Mussorgski, Maurice Ravel und Johan Williams. Auch Michael Dorn ist mit von der Partie, er gestaltet einen Gottesdienst mit Bachkantate in der Stadtkirche.
Geheimtipp der Konzertreihe ist aber das Familienkonzert mit einem Kammerorchester und Disney-Stummfilmen. Unter dem Titel „Alice in Cartoonland“ präsentiert die Musica eine Reihe von kurzen Alice-Stummfilmen, die in den 1920er Jahren in die Kinos kamen. Filmkunst und Comic nach altem Stil, kombiniert mit der Musik von Paul Dessau und Alexander Rannie: Das ist garantiert jugendfrei und trotzdem ein Erlebnis auch für gereifte Nostalgiker.
Musica: Das Programm
13. April
Sinfonische Dichtungen & Filmmusik, mit Mussorgski, Ravel und John Willilams, mit der jungen deutsch-französisch-ungarischen Philharmonie, 19.30 Uhr, Stadthalle.
30. April
Uwaga, Balkan meets Klassik, 19.30 Uhr, Panzerhalle.
2. Mai
Quatuor Ebène, Klassische Kammermusik, 19.30 Uhr, Zentrum.
7. Mai
Bamberger Symphoniker, Poulencs Orgelkonzert und Schuberts As-Dur-Messe, 19.30 Uhr, Stadtkirche.
9. Mai
Lukas Consort, Kammermusik von Mozart, Strauss und Wagner, 19 Uhr, Kirche Neudrossenfeld.
10. Mai
Voces8, a Cappella, 18 Uhr, Stadtkirche.
11. Mai
Schülerkonzerte mit Voces8, 11.30 Uhr, Stadtkirche
15. Mai
Cameron Carpenter, Stadthalle, 19.30 Uhr.
22. Mai
Alice in Cartoonland, Familienkonzert mit Kammerorchester und Disney-Stummfilmen, 19.30 Uhr, Stadthalle.
23. Mai
Musikalische Spazierfahrt nach Greiz