Cosima Wagner (1837 bis 1930): Die starke Frau hinter Richard Wagner, Festspielretterin, „Gralshüterin“, Antisemitin, gefühlskalte Patronin. Ohne sie (und einige andere, darunter ihr Vater Franz Liszt) hätten die Festspiele den Tod Wagners nicht überlebt. Cosimas Wirken ist dennoch höchst umstritten: Unter ihr erstarrten die Festspiele, sie stellte auch die Weichen für die Verstrickung des Wagner-Clans in die Nazi-Ideologie. Eine zwiespältige Frau, kaum weniger als ihre Schwiegertochter Winifred.
Thea von Harbou (1888 bis 1954) stammt aus der Gegend von Hof, genau: aus Tauperlitz. Und eroberte die große weite Welt des Films. Die Drehbücher zu „Metropolis“ und „M“, zum „Indischen Grabmal“ – alle stammten sie von ihr. Extrem einflussreich für die Entwicklung des deutschen Films – gerade zur NS-Zeit.
Claire Born (1898 bis 1965): Eine Tochter Oberfrankens, die in ihrer Heimat irgendwann nicht mehr gelitten war. Wegen ihrer jüdischen Abkunft ging sie 1933 ins Exil, erst nach Österreich, nach dem „Anschluss“ nach England. In ihrer Heimatstadt Bayreuth sang sie die Eva und die Gutrune.
In ihrem Stübchen spann sich Jean Paul seine Welt am liebsten zusammen: Anna Dorothea Rollwenzel (1756 bis 1830) aus Melkendorf hielt für den exzentrischen Autor stets Bier und gekochte Kartoffeln bereits, gute Gespräche und Fürsorge. Ihre Rolle ist kaum zu überschätzen, das wusste schon Jean Pauls Gattin Karoline: „Sie liebt meinen Mann aus wahrem Gefühl seines Wertes, und sie wird mit ihm zur Unsterblichkeit gelangen.“
Auch die Reformation war nicht nur Männersache: das Kloster Himmelkron beispielsweise führte Margarete von Döhlau zum neuen Bekenntnis. 1569 starb die „evangelische Äbtissin“, 63 Jahre alt.
Mozart war eben doch in Bayreuth - Maria Anna Thekla Mozart (1758 bis 1841). Was da genau zwischen dem Komponisten-Genie und seinem Augsburger „Bäsle“ lief? Wir wissen es nicht, können es nach der Lektüre der Briefe nur vermuten. Egal, die bezaubernde, hoch gebildete Cousine Wolfang Amadés lebte von 1814 an in Bayreuth.
Wer sich fragt, warum die Luisenburg Luisenburg heißt, findet die Antwort im Starkult des frühen 19. Jahrhunderts: Luise von Preußen (1776 bis 1810), schöne Königin und Widerpart Napoleons. Im Fichtelgebirge war sie übrigens wirklich. Die Gegend war damals ja preußisch. Auch am Rande Bayreuths hätte man ihr fast ein Denkmal gesetzt: Der Sophienberg wäre damals beinahe in Luisenberg umbenannt worden.
Kinderlähmung in Deutschland? Gibt’s nicht mehr. Auch dank Kathi Baur (1898 bis 1984), der Frau des Burgkunstädter Firmengründers Friedrich Baur. Sie litt an Kinderlähmung. Grund, die Baur-Stiftung auch der Bekämpfung neuromuskulärer Erkrankungen zu widmen. Die Freude am Tempo übrigens ließ sie sich nie nehmen. „Das war damals immer eine Schau, wenn sie in ihrem 600er Mercedes vorbeikam“, erinnert sich Günter Dippold, Heimatpfleger des Bezirks.