So reagierten die Besucher: "Ein, zwei Mal habe ich mitbekommen, dass sich jemand beschwert hat", sagt Friedrich. "Zu Recht. Die Besucher waren extra angereist." Sie standen dann vor verschlossener Tür, an der lediglich ein Hinweis hing. Nicht nur der stellvertretende Bürgermeister Ebersberger bekam offensichtlich nichts davon mit. Es gab weder eine Pressemitteilung, um die Öffentlichkeit zu informieren, noch einen Hinweis auf der Internetseite der Museen.
Er sei nicht dazu befugt, das zu tun, sagt Friedrich. "Ich habe am 30. Juni beim Kulturreferat eine Pressemitteilung angeregt." Nur Kulturreferent Fabian Kern dürfe Pressemitteilungen und Hinweise auf der Internetseite veranlassen. "Wir haben keine entsprechende Weisung erhalten und konnten demnach auch nicht tätig werden."Kern war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
So viel Personal haben Besucher-Lieblinge: Das Jean-Paul-Museum und das Franz-Liszt-Museum sind keine Publikumsmagneten. "Manchmal vergehen Tage ohne Besucher", sagt Friedrich. Die Besucherzahlen schnellten nur in zwei Jahren in die Höhe: 2013, als wegen des Jean-Paul-Jahres im Museum freier Eintritt war, und 2011 nebenan wegen des Liszt-Jahres. Zum Vergleich: Im Urwelt-Museum mit jährlich rund 20.000 Besuchern sind im Schnitt drei Aufsichtskräfte gleichzeitig im Einsatz, sagt Leiter Joachim Rabold. Bei viel Andrang sind es bis zu sieben. In der Eröffnungswoche mit dem Allosaurus-Baby kamen 4000 - so viel im ganzen Jahr 2015 ins Franz-Liszt-Museum. Maisel's Bier-Erlebniswelt besuchen etwa 16.000 Menschen im Jahr, sagt Harald Riedl. Die Brauerei setze auf Flexibilität: Gruppenführungen gibt es an 365 Tagen im Jahr, auch spätabends. Je nach Nachfrage sind ein bis 20 Mitarbeiter am Tag im Einsatz. Zum Stamm gehören zweieinhalb feste Stellen, ein Azubi und 40 freie Mitarbeiter.