Bereits Achtjährige spielen schon im Jugendtheater mit Mundarttheater hat keine Nachwuchssorgen

Von Ralf Münch
Das Troschenreuther Mundarttheater spielt das Theaterstück "Charleys Tante". Foto: Ralf Münch Foto: red

Viele Vereine kämpfen mit dem Problem, dass die Mitglieder immer älter werden. Nicht so das Troschenreuther Mundarttheater. Hier hat man bei Castings für verschiedene Stücke manchmal sogar die Qual der Wahl.

 
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„Beim Stück Charleys Tante wollten wir junge Leute auf der Bühne haben und mussten auswählen, wer am besten zur jeweiligen Rolle passt“, sagt der Sprecher des Theaters, Wolfgang Hempfling, über die Motivation der jungen Männer und Frauen. Bereits Achtjährige spielen im Jugendtheater schon mit. So wie es die inzwischen 16 Jahre alte Tina Laier getan hat, bevor sie jetzt eben im Erwachsenentheater auf der Bühne steht.

Drei kleine Nebenrollen

Sie sitzt gerade im Schminkraum und macht sich für ihren Auftritt fertig. „Damals hatte ich drei kleine Nebenrollen. Als Bäckerin, Ratte oder Schülerin. Es macht einfach riesigen Spaß. Und außerdem bin ich auch mit dem Theater verbunden, weil mein Stiefvater hier auch mitspielt“, erklärt sie. Und nicht nur ihr Stiefvater, sondern auch ihr 20-jähriger Bruder Julian Laier, der hier den Studenten Tom mimt – damit bilden die Laiers schon eine kleine Theaterfamilie. Auch Julian Laier spielte, wie schon seine Schwester, im Jahr 2008 beim „Rattenfänger“ im Jugendtheater mit und sagt: „Ich schaue mir gerne Theaterstücke an. Irgendwann dachte ich mir, dass ich das doch auch können müsste.“

Die 15-jährige Elena Arnold sagt: „Im Grund genommen wurde ich in das Theater hineingeboren. Mein Opa hat früher das Theater geführt, meine Mutter steht auf der Bühne und mein Vater hatte hier auch schon eine Rolle. Da ist es naheliegend, dass auch ich mitmache.“ Sie spielte 2008 ebenfalls im Jugendtheater mit. 2014 wagte sie sich zum ersten Mal auf die Bühne mit den „Großen“.

Theater ist wie Mannschaftssport

Das war aber nur eine kleinere Rolle, dennoch hat sie seitdem das Theaterfieber gepackt und will, solange es geht, hier mitmachen: „Wenn man den Beifall der Zuschauer hört, ist das toll“. Für den 17-jährigen Marco Bößl ist es das erste Mal, dass er vor einem Publikum steht. Der Grund, weshalb er den Charley spielt, ist einfach: „Letztes Jahr war ich Zuschauer und war begeistert. Als dieses Jahr gesagt wurde, dass junge Leute gebraucht werden, habe ich auch gleich beim Casting mitgemacht. Ich wollte sowieso schon immer einmal in einem Stück spielen. Da kam das gerade richtig.“

„Theaterspielen ist wie eine Art Mannschaftssport“, sagt Hempfling. „Auf der Bühne verlässt man sich auf die anderen. Und wenn man einmal ins Stocken kommt, dann hilft man sich auch. Besonders für die jungen Leute entsteht dadurch ein Gefühl der Kameradschaft. Und außerdem schafft es Selbstvertrauen, auch später einmal im Beruf. Und die jungen Leute merken das auch“, sieht Hempfling die Gründe, warum es in Troschenreuth keine Probleme mit dem Nachwuchs gibt. Und was sagen die vier jungen Schauspieler dazu? Nur eines: „Stimmt“.