Müllhaufen sorgt für Ärger

Von Andreas Gewinner
Da liegt er nun, der Müllhaufen. Und wird größer und größer, weil einige Zeitgenossen den Haufen als Einladung verstehen, ihren eigenen Unrat hier ebenfalls abzuladen. Inzwischen war der Müllhaufen auch Thema im Gemeinderat. Foto: Gisela Kuhbandner Foto: red

Ein Müllhaufen am Ortseingang sorgt für Gesprächsstoff in der Gemeinde. Ein Müllhaufen, der schon gewandert ist. Ein Müllhaufen, der wächst.

 
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Der Haufen aus Sperr- und Hausmüll liegt auf dem Grundstück, auf dem bis vor kurzem eine Brandruine stand. Zuvor lag er auf dem südlich angrenzenden Grundstück. Dort hatte es auch schonmal gebrannt. Ein Wohnwagen, mutmaßlich vom gleichen Brandstifter angesteckt, der vor zweieinhalb Jahren das benachbarte Haus angesteckt hatte.

Das südlich angrenzende Grundstück gehört Reinhard Bauernfeind aus Plech, der gegenüber ein Wasserkraftwerk betreibt. Das Grundstück hatte er an seine Nachbarin, der vor zweieinhalb Jahren das Haus über dem Kopf angesteckt wurde, verpachtet. "Es gibt Vereinbarungen, unter anderen, dass das Grundstück nicht zum Müllablagern dient", sagt Bauernfeind. Deswegen will er auch nicht von "Selbsthilfe" reden, obwohl er den Müll - die Reste des abgebrannten Wohnwagens und anderen Unrat - auf das Nachbargrundstück schaffte. Die Eigentümerin des Grundstücks hingegen sagt, der Müll sei nicht von ihr. Und das Grundstück sei nicht durch sie sondern durch einen Bekannten gepachtet gewesen.

Und da liegt der Haufen nun. Und wächst, wie CSU-Gemeinderat Günther Daubner unlängst im Gemeinderat sagte. Bürgermeister Franz Tauber: "Neulich fragte mich ein Bürger: 'Ich habe noch eine alte Couch - kann ich die dazustellen?' Ich habe ihm geantwortet: 'Das habe ich jetzt aber nicht gehört.'"

Auch Reinhard Bauernfeind hat schon Leute an dem Müllhaufen beobachtet, etwa als verwertbare Teile der Wohnwagenruine ausgebaut wurden: "Aber vermutlich wird mehr gebracht als mitgenommen." Und so wächst der Müllhaufen mit der Zeit.

Ewig will die Gemeinde nicht zuschauen. Aber Bürgermeister Tauber fürchtet, dass die Gemeinde auf den Entsorgungskosten sitzen bleibt, wenn sie zur Tat schreiten würde. Tauber rechnet mit einem niedrigen vierstelligen Eurobetrag.

Dabei hätte die Kommune prinzipiell auch Interesse am Kauf des Grundstücks, das direkt gegenüber der einstigen Holzwolle ist, die nun im Besitz der Gemeinde ist. Bei einem Kauf könnten sogar Zuschüsse über die ISEK fließen. Aber auf dem Grundstück liegen finanzielle Altlasten. "Die wollen wir nicht mit übernehmen", so Tauber.

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