Mronz erinnert sich an Herzog

Von Andrea Pauly
Bei der Festspielauffahrt 2001: Alexandra Herzog, Roman Herzog, Jutta Mronz und Dieter Mronz. Archivfoto: Martin Ritter Foto: red

Als Bundespräsident und auch in späteren Jahren war Roman Herzog mehrfach in Bayreuth zu Gast. Der damalige Oberbürgermeister Dieter Mronz erinnert sich an die Begegnungen.

 
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Was ist Ihnen von den Treffen mit Roman Herzog besonders in Erinnerung geblieben?

Während der Besuche bei den Premierenpausen am Ehrentisch im Festspielrestaurant habe ich ihn sehr aufgeschlossen und interessiert an Bayreuth, am Erbe Richard Wagners, an den Aufführungen und an der Familie Wagner erlebt. Und im Kontrast dazu war er bei der Begehung des Markgräflichen Opernhauses zum 250. Jubiläum und im neuen Schloss ausgesprochen launig und ironisch gegenüber der barocken fürstlichen Pracht.

Worüber haben Sie damals mit ihm gesprochen?

Bei seinen Besuchen in den 90er Jahren war Roman Herzog besonders interessiert an der Situation Bayreuths und Ostoberfrankens nach der Wiedervereinigung. Das war ein sehr interessanter Austausch. Durch die Konkurrenz, die durch die Förderung für das Wirtschaftsgewerbe im südlichen Sachsen entstand, hätten hier Firmen hätten abgeworben werden können, was wir aber vermeiden konnten.

Wie war Ihr Eindruck von ihm, wenn Sie ihn nach dem persönlichen Kennenlernen im Fernsehen gesehen haben?

Die Erkenntnis für mich war, dass es ein großer Unterschied ist, ihn als Staatsoberhaupt im Fernsehen zu erleben oder im direkten Kontakt von Mensch zu Mensch in Bayreuth. Als Staatsoberhaupt hat er ein anderes Gepräge an den Tag gelegt hat als hier vor Ort mit uns als Bürgern und Bürgermeistern. Im Gespräch, im Gedankenaustausch, konnte er launig sein und ironisch, wie es Verfassungsjuristen manchmal sind, aber auch sehr freundlich.

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