Was Scherzer in dem 85-Seelen-Ort Fesselsdorf, unweit von Wonsees und Hollfeld, geplant hatte, verglich Weismains Bürgermeister Udo Dauer noch vor wenigen Tagen mit einem Sechser im Lotto. Eine zwölf bis 15 Hektar große Fläche eines ausgewiesenen, aber brach liegenden Gewerbegebietes, sollte mit Gewächshäusern bebaut werden. Darin sollten Gurken, Tomaten und Paprika wachsen - es sollte das größte Projekt werden, das der Nürnberger Gemüsebauer Scherzer jemals realisiert hat. Auch die Stadt Weismain sollte profitieren. Scherzer hatte zugesagt, in Weismain eine GmbH zu gründen, damit die Gewerbesteuer nicht in Nürnberg entrichtet werden müsste. Und Dauer freute sich bereits auf bis zu 150 Arbeitsplätze, die in seiner Stadt entstehen sollten. Nachdem Stadtrat und der Landkreis Lichtenfels ihre Unterstützung signalisiert hatten, reichte Scherzer eine Bauvoranfrage ein. Schon im nächsten Jahr sollte die erste Ernte in Fesselsdorf eingefahren werden.