Beliefert wird vor allem der VW-Konzern mit allen Marken und Daimler. Zwei von vielen Autobauern, die strategisch auf das E-Auto setzen. Und dann? Auch E-Autos brauchen Blei-Batterien für die Bordnetze, sagt Wagner, der aber nicht an eine schnelle Dominanz der Stromer glaubt. Der Verbrenner werde immer weiter optimiert und nicht so schnell verschwinden, wie viele glauben. Wagner kann sich vorstellen, dass 2030 erst 20 Prozent der Neuzulassungen reine Elektroautos sind. Die Konzerne könnten ihre Produktion ja auch gar nicht so schnell umstellen.
Robuste Blei-Batterie
Die Blei-Batterie hat Zukunft, sagt auch Moll-Möhrstedt. Auch, weil sie wesentlich robuster sei als ein Lithium-Ionen-Akku, der zum Beispiel sehr hohe oder sehr niedrige Temperaturen schlecht verkrafte. Eine Blei-Batterie sei von minus 30 bis plus 70 Grad gut einsetzbar.
Lithium-Ionen-Batterien, die den Antrieb im E-Auto übernehmen, werden nie aus Bad Staffelstein kommen. „Das ist nicht zu stemmen“, sagt Moll-Möhrstedt. Bis zur Produktionsreife müsse mit drei bis vier Milliarden Euro an Kosten gerechnet werden – für einen Mittelständler unbezahlbar.
Im Tagesgeschäft hat sich bei Moll auch mit den neuen Gesellschaftern nichts geändert, sagt Moll-Möhrstedt. Aber die Gesellschafterin hat nun keine Mehrheit mehr in ihrem Betrieb. Bedauern, Trauer, Herzschmerz? „Null“, sagt sie. „Das ist noch nicht einmal eine Sekunde lang durch meinen Körper gezuckt.“