Das Randsortiment ist der Grund, weshalb die Regierung das Bauvorhaben von XXXLutz in Himmelkron abgelehnt hat, sagt Engel. „Viel zu groß für eine Gemeinde wie Himmelkron.“ Derzeit bemüht sich die Gemeinde, in München eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Unternehmer Pilipp sieht das Vorhaben der Konkurrenz skeptisch. „Die sind im gleichen Segment wie wir unterwegs“, sagt er. Er befürchtet einen „ruinösen Wettbewerb“.
Die Finanzierung stehe, derzeit werde geplant, im Juni will Pilipp eine Tafel aufstellen, um zu zeigen, was dort geschehen soll, dann sei es an den Behörden. "Die Genehmigung dauert erfahrungsgemäß zwei Jahre", sagt Pilipp. Gebaut sei dann schnell. Aktuell liegt bei der Regierung noch kein Raumordnungsverfahren oder Bebauungsplanverfahren. "Bisher gibt es nur eine Voranfrage aus dem Jahr 2011 und eine Absicht", sagt Engel. "Das Verfahren ist aber noch nicht umgesetzt." Engel bestätigt, dass Pilipp eine Verkaufsfläche bis zu 30.000 Quadratmetern Verkaufsfläche realisieren könne, davon 2000 Quadratmeter Randsortiment.
Das erweiterte Möbelhaus soll 100 neue Arbeitsplätze schaffen. "Langfristige Arbeitsplätze", sagt Pilipp. "Hire and fire gibt es bei uns nicht. Wir beschäftigten Menschen, keine Erfüllungsgehilfen."
Norbert Pilipp übernahm das Möbelhaus von seinem Vater Adalbert Pilipp, der das Unternehmen 1949 in Ansbach gegründet hatte. 1988, nach dem Tod des Vaters, kam Norbert Pilipp ans Ruder. Die Unternehmensgruppe, zu der auch Firmen für Türen und Holzwerkstoffe gehören, beschäftigt 700 Mitarbeiter, hat 70 Ausbildungsplätze und macht einen Jahresumsatz von 160 Millionen Euro. Zum Gewinn schweigt der 65-Jährige, "zu wenig", sagt er und lacht.
Pilipp hat in den letzten Jahren kräftig investiert. 2008 baute die Unternehmensgruppe für 30 Millionen Euro das Möbelhaus in Bamberg. Letztes Jahr errichteten sie ein 20.000 Quadratmeter großes Hochregallager an der A6 bei Ansbach, um Logistik und Transport der Holzwerkstoffe zu verbessern. Das Möbelhaus in Ansbach ist gerade um 3500 Quadratmetern Verkaufsfläche für das Randsortiment vergrößert worden.
250 Millionen Euro hat Norbert Pilipp eigenen Angaben zufolge seit seinem Amtsantritt investiert. Seit einem Jahr sind seine Tochter Sandra Pilipp und sein Stiefbruder Werner Pilipp als Geschäftsführer eingesetzt. Wenn sein Haus am Gardasee umgebaut ist, will Norbert Pilipp "mehr dort sein als hier". Dann sollen Tochter und Stiefbruder das Unternehmen leiten.