Modellprojekt seit 25 Jahren

Von Rainer Unger
Nach dem offiziellen Teil konnte der Kinderhort besichtigt werden. Unser Bild in der neu gestalteten Lernwelt zeigt (von links) Hortleiterin Elisabeth Hirsch, stellvertretenden Landrat Jörg Kunstmann, OB Henry Schramm, Fachbereichsleiterin Elsbeth Oberhammer und Stadtrat Alexander Meile mit einigen Kindern der Einrichtung. Foto: Rainer Unger Foto: red

Seit 25 Jahren besteht der ökumenische Kinderhort. Das ist im Musiksaal der Städtischen Musikschule, die im selben Gebäude untergebracht ist, am Samstagvormittag gefeiert worden. Die Redner hoben die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt zum Wohle der Kinder hervor. Aktuell sind 80 Buben und Mädchen aus 16 Nationen im Alter von sechs bis zwölf Jahren im Kinderhort untergebracht.

 
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Mit einer Andacht eröffneten die beiden Dekane Hans Roppelt und Thomas Kretschmar die Jubiläumsfeier, die von den Kinder mit gestaltet wurde. Im ökumenischen Kinderhort machten die Buben und Mädchen die Erfahrung, dass sie dazu gehören, so Roppelt. Sie spürten, sie werden hier von Gott und den anderen Menschen geliebt. Die Fachbereichsleiterin der Geschwister-Gummi-Stiftung, Elsbeth Oberhammer, ehemals erste Hortleiterin, dachte an die Zeit der Gründung zurück. Stadträtin Renate Wiesel war damals eine Vorkämpferin für den Hort. Auch Caritas-Vorsitzender Walter Rieß sowie Bernd Winkler und Geschäftsführer Fritz Meßlinger von der Diakonie engagierten sich damals in besonderer Weise. Ein sehr gutes Miteinander pflege man nicht nur zur Stadt und zu den Wohlfahrtsverbänden, sondern auch zur Musikschule, der Pestalozzi-Schule und zum Kreisjugendring. Ihr Dank galt auch den Sponsoren wie dem Rotary-Club und der Adalbert-Raps-Stiftung.

Wegweisendes pädagogisches Konzept

Seit dreieinhalb Jahren ist Elisabeth Hirsch die neue Hortleiterin. Sie habe „ganz schön was angestoßen“ und tief greifende Veränderungen angestoßen. Ein zentrales Thema im Hort seien immer die Hausaufgaben. Für die Kinder wurden dafür Räume zu einer modernen, neuen Lernwelt umgestaltet. Von Beginn an allen Kindern die Türen offen gestanden, auch aus den benachbarten Asylbewerberheimen, denen man damit die Integration in die Gesellschaft erleichtere. Aktuell sind im Kinderhort Buben und Mädchen aus 16 Nationen.

Der Kreisvorsitzende der Caritas, Oswald Purucker, erinnerte daran, dass es sich bei der Einrichtung um ein Modellprojekt handelte, denn bei der Eröffnung am 11. Oktober 1992 war sie der erste bayerische Kinderhort auf ökumenischer Basis. Das pädagogische Konzept sei wegweisend, der Hort auf die Bedürfnisse von Kindern und Eltern eingerichtet. Bis zum heutigen Tag habe der Kinderhort Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen gefunden. Er habe sich über die 25 Jahre bewährt und sei auch heute noch ein sinnvoller und notwendiger Bestandteil in der Kinder- und Schülerbetreuung.

Ein gutes Miteinander

Oberbürgermeister Henry Schramm freute sich über das gute Miteinander beider Kirchen und den damaligen Trägern Caritasverband und Diakonisches Werk, heute Caritasverband und Geschwister-Gummi-Stiftung, sowie der Stadt Kulmbach. Dadurch seien immer gute Lösungen gefunden worden. Wies der Hort zunächst 45 Betreuungsplätze auf, erfolgte 1994/95 eine Erweiterung auf 80 Plätze. Schramm erinnerte daran, wie vor 25 Jahren die Entwicklung begann, dass viele Mütter wieder arbeiten wollten. Ein Hort sei inzwischen eine Selbstverständlichkeit. Die Stadt unterstütze den Hort jährlich mit 260 000 Euro, wobei der Freistaat die Hälfte übernimmt, damit die Kinder die gleichen Chancen haben wie die in den Ballungsgebieten. Ihnen werde hier ein geschützter Raum geboten, in dem sie sich wohl fühlen und weiter entwickeln können.

Stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann betonte, alle wollten gemeinsam etwas erreichen. Auch von politischer Seite werde alles getan, um für die Kinder ein Gefühl der Sicherheit zu erzeugen, ihnen Perspektiven zu bieten und sie auf einen guten Weg zu bringen.

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