Weil es sich nicht mehr lohnt: Fashion & More öffnet nicht mehr Modegeschäft schließt für immer

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Seit Anfang August ist hier dicht - zunächst wegen Urlaubs, jetzt dauerhaft: Matthias Falk wird sein Modegeschäft Fashion & More nicht mehr öffnen. Weil es sich einfach nicht lohnt... Foto: Ralf Münch Foto: red

Ein Leerstand mehr in der Pegnitzer Innenstadt: Der Modeladen „Fashion & More“ hat bereits seit mehreren Wochen zu - und wird auch nicht mehr aufmachen, wie Inhaber Matthias Falk auf Kurier-Anfrage bestätigt. Der Grund ist ein wirtschaftlicher: „Das rechnet sich einfach nicht mehr.“

 
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Es geht um einen Altbestand des Händlerlebens in der Stadt. Hier ist echte Tradition im Spiel. Existierte das Geschäft doch mehr als 100 Jahre. Ursprünglich als MSP – als Mode Schwarz Pegnitz –, später als Modehaus Schwarz. 2008 dann übernahm Matthias Falk das Geschäft von seiner Mutter, sanierte, baute um, gab dem Ganzen einen neuen Namen. Acht Jahre später nun das Aus. Es lohnt sich nicht, sagt Falk, der sich schon vor Monaten beruflich neu orientiert hat. Immer noch in der Hoffnung, vielleicht im kleinen Stil weitermachen zu können. Oder einen Partner zu finden, der mit einsteigt.

Konkurrenz nicht das Problem

Umsonst. Ab 1. August war wegen Urlaubs geschlossen, im Urlaub reifte der Entschluss, ganz aufzuhören. Das hat weniger mit der lokalen Konkurrenz zu tun. Auch wenn Falk schon 2010 Herrenbekleidung aus dem Sortiment nahm – „das war mit dem Trendhouse und dem Modehaus Pegnitz abgedeckt, das brachte uns nicht weiter“.

Kundenverhalten ändert sich dramatisch

Das wirkliche Problem sei das Kundenverhalten ganz allgemein, sagt Falk. Und natürlich das Thema Internet. Dort sitzt die eigentliche Konkurrenz. Diese Erkenntnis ist nicht neu, Falk hat auch selbst reagiert. „Ja, wir haben uns ebenfalls im Netz betätigt, aber eher in bescheidener Manier.“ Klein reiche jedoch nicht, „wenn du das richtig machen willst, musst du groß einsteigen“. Aber das koste dann auch richtig viel Geld. Und somit war auch diese Option letztlich keine, die das Überleben gesichert hätte, so Falk.

In neuem Job unterwegs

Matthias Falk hat mit diesem Kapitel irgendwie schon abgeschlossen. Es bringe nichts, der Vergangenheit nachzutrauern. Sein neuer Job sei gut, sei lukrativ, da greift er jetzt voller Elan an. Was er da genau macht, gehe nicht jeden etwas an, sagt er.

"Die Stadt kann nichts dafür"

Und was sagt Falk zu immer wieder geäußerten Vorwürfen, die Stadt unterstütze die Geschäftsleute in der Innenstadt zu wenig? Das sei Unsinn, sagt Falk: „Die Stadt kann schließlich nicht die Leute in die Läden holen.“ Und auch der Vorwurf, die Innenstadtsanierung sei schuld am Dilemma und an den Leerständen, lässt er nicht gelten: „Diese Sanierung ist rundum gelungen, das schaut auch gut aus.“

Mode auch beim Vollsortimenter

Schuld sei vielmehr ein völlig gewandeltes Kundenverhalten. Und die Tatsache, dass der Verbraucher beim Vollsortimenter-Discounter auf der grünen Wiese inzwischen nicht nur Lebensmittel, sondern ein umfassendes Angebot bekomme – eben auch manche Modeartikel. „Und das kaufen die Leute halt dann dort auch.“

Kein Blick zurück im Zorn

Ein Prozess, den man akzeptieren muss, sagt Falk. Und deshalb bricht er jetzt zu neuen beruflichen Ufern auf. Ohne einen Blick zurück im Zorn. Sondern voller Optimismus.

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