Möbel Boss übernimmt Wohn Plus

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Auch die Wohn-Plus-Filiale in Bayreuth soll demnächst auf das Design von Möbel Boss gebracht werden. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Rund 100 Filialen hat Möbel Boss bereits, jetzt kommen acht weitere dazu. Der Möbeldiscounter hat die Standorte des kleinen Bayreuther Konkurrenten Wohn Plus übernommen.

 
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Die Genehmigung der Übernahme durch das Kartellamt hatte Möbel Boss, ein Unternehmen der großen Porta-Möbelgruppe (Porta Westfalica), bereits in den letzten Tagen des vergangenen Jahres bekommen. Dann habe es allerdings "weitere Hürden des Erwerbs" gegeben, wird Alexander Hirschbold in einer Mitteilung zitiert. Worum es sich dabei handelte, war von dem Geschäftsführer, der innerhalb der Porta-Holding für Boss zuständig ist, auch auf mehrfache Nachfrage nicht zu erfahren. Wie auch zu anderen Details der Transaktion.

Auf Expansionskurs

Wie dem auch sei. Boss sieht die Übernahme von Wohn Plus als logische Fortsetzung seines Expansionskurses. Bislang ist der Möbeldiscounter vor allem in West- und Mitteldeutschland stark vertreten, hat aber auch schon im Norden und dem Südwesten der Republik erste Standorte. Bayern war bislang allerdings ein weißer Fleck auf der Boss-Landkarte. Nun kommen hier also die Wohn-Plus-Standorte in Bayreuth, Bindlach, Deggendorf, Neutraubling, Eggenfelden, Lauf und Ansbach hinzu. Außerdem gibt es noch einen Standort in Plauen und damit eine Überschneidung, weil auch Boss in der südsächsischen Stadt präsent ist.

„Mit den Standorten von Wohn Plus werden wir in kurzer Zeit eine sehr gute Marktposition in Bayern aufgebaut haben. Weitere Filialen werden in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen folgen. Unser Ziel ist, auch in Süddeutschland flächendeckend vertreten zu sein“, so Hirschbold.

Mitarbeiter werden übernommen

Er betont, dass alle Wohn-Plus-Filialen und vor allem auch die rund 130 Mitarbeiter übernommen werden. Es werde zu keinen Entlassungen kommen, vielmehr sei geplant, weitere Mitarbeiter einzustellen. Es würden aktuell Fachkräfte gesucht. Außerdem sollen die Standorte demnächst umgebaut und modernisiert und auf das Boss-Design umgeflaggt werden.

Gute Stimmung

Eine Arbeitnehmervertretung gibt es bei Wohn Plus nicht. Doch wenn man Mitarbeiter persönlich anspricht, hört man von einer grundsätzlich guten Stimmung im Unternehmen. Erste Unsicherheit sei schnell Zuversicht gewichen, weil es die Arbeitsplatzzusagen gebe. Auf einige der rund 30 Mitarbeiter in Bayreuth könnten dennoch Veränderungen zukommen. Wenn sie in der hiesigen Wohn-Plus-Zentrale bislang mit Tätigkeiten beschäftigt sind, die wohl künftig zentral in Porta-Westfalica erledigt werden dürften. Diesen Beschäftigten werde wohl ein Wechsel in den Verkauf angeboten werden, heißt es.

Kinder wollen nicht

Gegründet wurde Wohn Plus 1991 von Shahab Banki als Möbelhändler für eine sehr preisorientierte Kundschaft mit zunächst nur einer kleinen Filiale in Amberg. Im Laufe der Jahre baute er das Unternehmen zu einer kleinen Kette aus. Dass er jetzt verkauft habe, liege unter anderem daran, dass seine drei Kinder kein Interesse an einer Weiterführung hätten, sagte der 57-Jährige dem Kurier. Die Anfrage von Porta sei da eine gute Gelegenheit gewesen.

INFO: Porta ist mit rund 8000 Mitarbeitern und einem Umsatz von gut einer Milliarde Euro eines der größten deutschen Einrichtungsunternehmen mit 25 Standorten und Sitz im nordrhein-westfälischen Porta Westfalica. Zur Gruppe gehört auch der Möbel-Discounter Möbel Boss mit rund 100 Filialen und etwa 2300 Mitarbeitern. Hinzugekommen ist nun Wohn Plus mit acht Standorten und rund 130 Beschäftigten.

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