Ähnlich erklärt der Bezirksheimatpfleger Prof. Dippold die Geschichtsspektakel. Dippold spricht vom „homo ludens“ - dem schauspielernden Menschen. Dass die Darstellungen nicht die wirkliche Vergangenheit zeigen, sei völlig belanglos. „Wir werden uns weder 500 noch 1000 Jahre zurückversetzen können, so der Historiker. Viel wichtiger sei, dass sich Menschen mit ihrer Vergangenheit beschäftigen und etwas miteinander tun. Dann stifte jedes Spektakel ein Stück Gemeinschaft und schaffe örtliche Identität. „Die dörfliche Kultur ist lebendig“.
Spektakel stiftet Gemeinschaft
Der Bezirksheimatpfleger geht so gar noch weiter: „Das macht Mut für die Zukunft des ländlichen Raumes.“ Schließe wirke die Schauspielerei dem verbreitet schlechten Image des Dorfs im entgegen. Sie vermittle den Darstellern zudem ein gesundes Selbstwertgefühl und sei der Grund für unaufgeregten Stolz. Dippold spricht von Selbstbewusstsein im besten Sinne des Wortes: „Ich bin mir bewusst, wer ich bin“. All das weise in die richtige Richtung.
Samt, Seide und Brokat: Was bleibt von den Festspielen der Ortsgeschichte?
In Hollfeld spielen die Bewohner einzelner Außenorte ihre Episoden weiter. So gab es Aufführungen zur Kerwa in Stechendorf und Weiher. Eine Gruppe spielte kürzlich sogar auswärts in Glashütten im Seniorenheim. In Aufsess sei die ganze Dorfgemeinschaft näher zusammengerückt, berichtet Bürgermeister Bäuerlein. Aus der Schauspielerei zum Dorfjubiläum ging sogar eine neue Theatergruppe hervor. Die Aufsesser Theaterleut’ spielen am Freitagabend im Gasthof Rothenbach ihr aktuelles Stück.
So probten die Hollfelder
Das war die Aufführung auf dem Hollfelder Marienplatz
Bilder vom Marktplatzfest in Gefrees gibt es hier.