Um 16 Uhr ist es noch recht ruhig an der Schlossleite. Ein Holzstoß brennt bereits, bald geht es los. Maria Schriefer hat schon ihren Klettergurt um. Die Achtjährige ist eine der Feuerschürer. Ein halbes Jahr war sie alt, als sie ihr Papa im Tragetuch zum ersten Mal mit zum Feuerschüren nahm. Die Schlossleite ist einer von vier Hängen um das Herz von Pottenstein. Insgesamt werden zur Ewigen Anbetung um die 1000 Holzstöße entzündet. Damit das gelingt, braucht es eine gute Vorbereitung. Im November werden Bäume gefällt, da sind auch Maria und ihr elfjähriger Bruder Johannes dabei. In den Ferien waren sie jeden Tag am Berg, damit am Tag der Ewigen Anbetung alles perfekt ist. Mit der Kälte an diesem Tag – es hat um die minus elf Grad – kommt Maria zurecht. Sie hat drei Schichten an, um sich gegen die eisigen Temperaturen zu schützen. „Ich zünde so drei Stück an“, sagt Johannes und meint damit die Holzstapel. Unterwegs sind die Feuerschürer immer mindestens zu zweit, damit einer die Fackel und der andere das Benzin halten kann. Rapsöl und Hobelspäne sorgen dafür, dass die Stapel schnell brennen.