Von der Rhön in die Fränkische Schweiz: Vier Männer sind unterwegs Mit dem Traktor auf Reisen

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Von der Rhön in die Fränkische Schweiz sind die vier Männer mit dem Traktor unterwegs. Foto: red Foto: red

Die vier Männer sind gut drauf. Sie sitzen in einem Pegnitzer Straßencafé, wischen eifrig über ihre Smartphones und zeigen stolz verschiedene Bilder. Sie machen Urlaub in der Fränkischen Schweiz. Gekommen sind sie mit einem Traktor, auf dem Fahrrad und einem VW-Bus.

 
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Die vier jetzigen Rentner Peter Gradl (74, Tankstellenbesitzer), Gerhard Rothmann (64, Bahnpolizist), Egon Handwerk (68, Manager in einer Reifenfirma) und Uli Aha (67, Baumaschinenführer) kommen aus der Rhön, aus Hünfeld bei Fulda. Die Vier sind Stammtischbrüder der Dorfschenke. Vor zehn Jahren hat Gradl im Zillertal einen Traktor gekauft und liebevoll restauriert. „Mit Egon war ich mit dem dann mal im Zillertal“, erzählt er. Heuer wollten sie wieder zusammen wegfahren. Gradl kennt die Gegend hier, sein Vater stammt aus Vilseck, er selber war schon oft in der Fränkischen Schweiz, 1967 hat er sogar seine Hochzeitsreise dorthin gemacht.

Hauptsache durchhalten

Also war das Ziel für die vier Männer schnell klar: die Schüttersmühle bei Pottenstein. Gradl und Handwerk fuhren mit dem Traktor die gut 200 Kilometer, Rothmann schwang sich aufs Rad und Aha nahm den VW-Bus. „Ich war ganz schön platt, als ich ankam“, erzählt Rothmann. Aber Hauptsache war für ihn, durchzuhalten. Er und die beiden Traktorfahrer haben in Maroldsweisach in Unterfranken einen Zwischenstopp eingelegt. Unterwegs waren sie auf Landstraßen, Rad- und Feldwegen. „Das war manchmal ganz schön anstrengend“, erzählt Gradl. Aber es hat allen Spaß gemacht. Rund 15 Stundenkilometer schnell sind sie gefahren, an Steigungen natürlich langsamer. Da hätten sie fast schieben können, sagen sie lachend.

Gutes Bier und leckeres Essen

„Das ist einfach eine schöne Gegend hier“, ist Aha ganz begeistert. Sie haben in der Fränkischen Schweiz auch einiges angeschaut. Sie waren in Pottenstein und Gößweinstein und haben die Teufelshöhle besichtigt. „Hier gibt es gutes Bier und leckeres Essen“, schwärmt Gradl. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist super, so Aha.

Was sagen ihre Familien zu diesen Ausflügen? „Die freuen sich, wenn sie mal ihre Ruhe haben“, sagen die Vier. Seine Frau habe ihm viel zu viel Gepäck zusammengepackt, sagt Gradl. „Das brauche ich doch gar nicht alles“, hat er zu ihr gesagt. „Das nimmst du aber mit“, sei die Antwort seiner Frau gewesen.

Modellbau eine große Leidenschaft

„Man muss das Leben genießen, solange es geht“, erklärt Gradl seine Begeisterung, „man lebt nur einmal.“ Er war überhaupt schon viel unterwegs, hat das gemacht, was ihm gefallen hat. Er war schon auf Off-Road-Touren in Libyen, Algerien und der Sahara. In Ghana hat der 74-Jährige für ein Hospital einen Fuhrpark aufgebaut. Und das Unterwegssein ist nicht sein einziges Hobby. Der Modellbau aus Metall ist eine weitere große Leidenschaft von ihm. Wieder wischt Gradl auf seinem Smartphone und zeigt Bilder von Sacken, die er alle schon gebaut hat.

Nach fünf Tagen in der Fränkischen Schweiz wollen sich die vier Männer wieder auf den Heimweg machen. Jetzt müssen sie aber erst mal ihr Schnitzel mit Salat essen und das leckere Bier trinken, bevor es weiter geht.

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