Der "Women's March on Washington" war das Zentrum einer weltweiten Protestaktion mit mehr als 600 "Schwestermärschen" im In- und Ausland. In Los Angeles und New York gingen jeweils mehr als 500.000 Menschen auf die Straße. Massenproteste gab es unter anderem auch in Chicago und San Francisco.
Weinen, jammern - oder zurückschlagen
In Boston, wo 175.000 Menschen auf die Straße gingen, rief die demokratische Senatorin Elizabeth Warren die Menge auf, sich gegen Trumps "Angriffe" auf Frauen und Minderheiten zu wehren. Die Menschen in den USA könnten jetzt "wimmern" oder "jammern" - "oder wir können zurückschlagen".
Hunderttausende in London auf der Straße
Einen der größten Protestmärsche außerhalb der USA gab es in London, wo hunderttausende Menschen auf die Straße gingen. In Berlin kamen einige hundert Demonstranten vor der US-Botschaft zusammen. Auch in Paris, Prag, Amsterdam und vielen anderen europäischen Städten gingen Trump-Gegner auf die Straße. Demonstriert wurde auch in Kanada, Australien, Argentinien und Südafrika sowie im israelischen Tel Aviv.
Trump wirft Medien falsche Zahlen vor
Trump hatte am Freitag mit der nationalistischen Parole "Amerika zuerst" sein Amt angetreten. Noch am selben Tag unterzeichnete er ein Dekret gegen die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama.
Zu den weltweiten Demonstrationen äußerte sich Trump zunächst nicht. Stattdessen beklagte er sich am Samstag bei einem Besuch beim Auslandsgeheimdienst CIA darüber, dass die Medien absichtlich falsche Angaben über die Zahl der Menschen bei seiner Vereidigung verbreitet hätten. Zeitungsberichte über gerade einmal 250.000 Teilnehmer bezeichnete Trump als "Lüge".
Fernsehbilder zeigen leere Plätze
Die Behörden in Washington hatte auch nach der Amtseinführung keine offiziellen Teilnehmerzahlen herausgegeben. Auf Fernsehbildern war jedoch zu sehen, dass die Fläche zwischen dem Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, und dem Washington Monument nicht vollständig gefüllt war. Vergleichsbilder zeigten zudem, dass deutlich weniger Menschen anwesend waren als bei Obamas Amtseinführung 2009.
Sean Spicer: Punkt.
Auch Trumps Pressesprecher Sean Spicer sprach von einer "absichtlich falschen Berichterstattung" der Medien. "Das war die größte Zuschauerzahl, die jemals einer Amtseinführung beigewohnt hat", sagte er. "Punkt." Die Presse werde "zur Rechenschaft gezogen".
AFP