"Vielleicht gab es ein Kommunikationsproblem"
Die Leiterin ist Hannelore Blüchel und war die vergangenen beiden Tage für eine Anfrage nicht zu erreichen. Eichbaum, der den Wunsch der Eltern nach einer Entschärfung der Meyernberger Straße um den Jahreswechsel an Gruber herangetragen haben will, sagt: „Vielleicht gab es ein Kommunikationsproblem. Dass Müller tätig geworden war und wir davon nur nichts erfahren haben.“ Warum er sich mit seiner Bitte an Gruber statt an Müller gewandt hatte, erklärt Eichbaum so: „Wir wollten das Anliegen einfach von mehreren Seiten an die Verwaltung tragen.“
Das Problem ist eine Rechts-vor-Links-Regelung, da sind sich Gruber und Eichbaum einig. Autofahrer, die aus der Sauerbruchstraße kämen, würden deshalb nur auf den von links kommenden Verkehr achten und nicht auf Kinder, die von rechts die Straße queren. Die Regelung wurde, nach Aussage des früheren Leiters des Straßenverkehrsamts, Folker Müller, um die Jahrtausendwende eingeführt.
"Damals für die Schüler geändert"
Der Grund damals: die Sicherheit der Schulkinder. Als im Stadtrat darüber diskutiert wurde, welche Stellen in Bayreuth künftig durch Tempo-30-Zonen beruhigt werden sollten, sei die Wahl schnell auf die Meyernberger Straße gefallen, erinnert sich Folker Müller. Er ist der Vater von Stephan Müller. Und Folker Müller wohnt am Sterntalerring, einer Nebenstraße der Meyernberger Straße, die von der Rechts-vor-links-Regelung betroffen ist. Die Verkehrsbelastung, sagt er, habe sich seitdem drastisch reduziert. Von etwa 4500 Fahrzeugen am Tag auf jetzt nur noch rund 1500. In Grubers Antrag ist davon die Rede, dass während des Berufsverkehrs mehr als 500 Fahrzeuge binnen einer Dreiviertelstunde gezählt würden. Gruber sagt, er beziehe sich dabei auf die Aussagen einer Schulweghelferin.
Dass es trotz des Streits der beiden Stadträte jetzt zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit kommt, hofft Eichbaum. Er bittet um einen Ortstermin, um allen Entscheidungsträgern die Gefahren der Meyernberger Straße bewusstzumachen. Gruber fordert weiter eine Ampelanlage in der Meyernberger Straße und Müller macht sich in einem Antrag für eine Verkehrszählung stark und dafür, dass Pendler aus dem westlichen Landkreis künftig am Matzenberg nicht mehr nach Meyernberg abbiegen dürfen. Letzteres hält das Staatliche Bauamt, das für eine solche Änderung zuständig wäre, für keine gute Idee.
Die Experten warnen
Klaus Baumgärtel, der Leiter der Abteilung für Straßenbau, warnt: „Ein Einfahrverbot würde den gesamten Stadteinwärtsverkehr verändern, insbesondere am Knotenpunkt B 22/ Rheinstraße. Die zu erwartende verkehrliche Mehrbelastung würde die Leistungsfähigkeit der dortigen Ampelanlage, welche auch als „Pförtner“ für den nicht ausreichend leistungsfähigen Doppelknoten Bamberger-/ Spitzwegstraße dient, sicherlich beeinträchtigen.“ Folglich wäre wohl mit Staus zu rechnen.