Sie haben aber gewiss feste Muster im Kopf?
Schlichting: Man hat grundsätzlich gewisse Muster im Kopf, aber ich arbeite nicht so sehr mit dieser Pattern-Idee. Das mache ich nicht bewusst, aber unbewusst sind sicher gewisse Muster drin. Ich weiß, wie man gewisse Szenerien und Emotionen musikalisch darstellen kann und wie man Bilder nachzeichnet. Aber es ist nicht so, dass ich mir bewusst sage, ich nehme hier ein Repertoire an Mustern, weil das hier passt. Ich versuche, offen zu bleiben für den Moment. Wenn ich mir im Vorfeld eine Liste anlege, bin ich beim Spiel viel zu sehr damit beschäftigt, ob ich die Dinge, die ich mir vornehme, auch treffe.
Arbeiten Sie leitmotivisch?
Schlichting: Das ist etwas, was ich bewusst versuche – dass ich mich an Einfälle erinnere, die entstehen, wenn eine Person zum ersten Mal auftaucht. Das versuche ich mir zu merken, bis diese Person wieder auftaucht. Es gibt immer Elemente, die sich durchziehen. Leitmotivik ist eine wichtige Gestaltungsidee für Filmmusik.
Aber auch diese Motive legen Sie vorher nicht fest.
Schlichting: Das ist die Grundphilosophie, die ich habe. Das Risiko gehört dazu, das Unvorhersehbare ist das, was den großen Reiz und die Spannung ausmacht, Und darauf lasse ich mich ein. Metropolis