Metalldetektoren am Tempelberg abgebaut

Israelische Polizisten stehen auf dem Gelände der Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem. Foto: Oded Balilty/AP/dpa Foto: red

Nach blutigen Unruhen hat Israel die umstrittenen Metalldetektoren an Zugängen zum Tempelberg in Jerusalem wieder entfernt. Polizisten hätten nach einer Entscheidung des israelischen Sicherheitskabinetts die Tore im Verlauf der Nacht zum Dienstag abgebaut, bestätigte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Vorausgegangen waren Proteste der Palästinenser und internationale Vermittlungsbemühungen. Die Palästinenser reagierten zunächst skeptisch. Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif/Edles Heiligtum) in der Altstadt von Jerusalem ist Juden wie Muslimen heilig.

 
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Israelische Medien berichteten, auch neu angebrachte Überwachungskameras an Eingängen zum Tempelberg seien abmontiert worden. Stattdessen sollten künftig andere hochmoderne Überwachungsmethoden eingesetzt werden, teilte die Regierung mit. Laut Medienberichten soll es sich unter anderem um Kameras zur Gesichtserkennung handeln.

Palästinenser wollen Boykott aufrechterhalten

Die Palästinenser wollen ihren Boykott des Tempelbergs jedoch vorerst aufrechterhalten. Muslimische Repräsentanten in Jerusalem bekräftigten nach einer Dringlichkeitsberatung ihre Forderung nach einer vollständigen Rückkehr zu der Situation vor dem 14. Juli an der heiligen Stätte. An diesem Tag hatten arabische Attentäter zwei israelische Polizisten getötet. Israel verschärfte daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen.

Behörde soll tatsächlichen Abbau überprüfen

Die für den Tempelberg zuständige Wakf-Behörde solle überprüfen, ob die Sicherheitsmaßnahmen innerhalb und außerhalb der Stätte tatsächlich abgebaut worden seien. Anschließend solle die Wakf einen Bericht vorlegen, teilten sie am Dienstag mit. Danach wolle man neu entscheiden, ob der Boykott beendet werden könne. dpa

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