Die Lücken klaffen auch deswegen so groß, weil in Bayreuth die Erinnerungsarbeit sträflich einseitig auf Wilhelm Leuschner versteift wurde, ein tapferer Mann mit hohen Verdiensten, ein Mann, der seinen Mut gegen Hitler mit dem Leben bezahlte – der aber mit Bayreuth weit weniger verbunden ist als Merz, Friedrich Puchta und viele andere Gegner der Nazi-Diktatur. Es gilt, sich künftig auch ihrer zu erinnern. Es wäre ein Fehler, sich künftig zu verzetteln. Das Gedenken an die, die unter dem NS-Regime litten, die verfolgt, schikaniert getötet wurden, sollte endlich einen gemeinsamen Raum finden. Es wird eine der künftigen Aufgaben der Bayreuther Kulturpolitik sein, einen Plan zu entwickeln, wie man irgendwann im Herzen der Stadt, genauer: im Historischen Museum über den Widerstand informiert.