Mehr Sicherheit durch rechten Winkel

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Foto: Andreas Harbach Foto: red

Der Schulweg in der Meyernberger Straße soll sicherer werden. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats hat am Montagnachmittag einstimmig einer Lösung den Weg geebnet, die ohne Ampel auskommt. Die Problematik an der Einmündung der Sauerbruchstraße hatte zu Unstimmigkeiten der Stadträte Wolfgang Gruber (DU) und Stephan Müller (BG) geführt, die inzwischen Schnee von gestern sind.

 
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Eigentlich, sagt Wolfgang Gruber, hätte er zu der Sache gar nichts mehr sagen wollen. Aber: Es sei wichtig, dass an der Stelle etwas getan werde, um die Kinder zu schützen, die die Sauerbruchstraße überqueren müssen, um am Zebrastreifen die Meyernberger Straße zu überqueren. Wie Gruber sagt, seien seiner Kenntnis nach zwei Erwachsene, die ihre Kinder auf dem Weg begleitet hatten, von Autos angefahren worden.

Zudem, sagt Gruber, stehe ein weiteres Problem ins Haus: Die Schulweghelferin, die seit vielen Jahren an dem Zebrastreifen Dienst tut, "wird nur noch ein Jahr machen".

Gruber: Verkehrsregelung ändern

Wenn die von ihm beantragte Ampel an dieser Stelle nicht eingerichtet werden könne, dann fordere er, "die Verkehrsregelung auf jeden Fall zu ändern. Das geht meiner Meinung nach nur mit einem Stoppschild" in der Sauerbruchstraße.

Auch Stephan Müller, der eine Verkehrszählung beantragt hatte, ergreift in der Sitzung als Antragsteller noch einmal das Wort. Auf sein Betreiben war bereits der Einmündungsbereich mit einer Zickzack-Linie versehen worden, damit keine Autos mehr kurz vor der Einmündung der Sauerbruchstraße in die Meyernberger Straße abgestellt werden können. Was Müller wichtig ist: "Schulwegunfälle hat es keine gegeben." Es seien also keine Kinder in Mitleidenschaft gezogen worden.

Thema beschäftigt die Stadt schon lange

Der Verkehrsreferent Ludolf Tyll stimmt beiden Stadträten zu: Das Thema, sagt er, beschäftigt uns seit vielen Jahren. Um den Schleichverkehr aus Richtung Donndorf zu reduzieren, habe man eine 30er-Zone eingerichtet und Aufpflasterungen im Bereich des Kindergartens gemacht. "Der Verkehr hat sich reduziert. Wir waren eigentlich recht zufrieden mit der Situation." Wegen der Zone 30 könne man auch keine Ampel einrichten.

An sich dürfte es auch keinen Zebrastreifen in der Zone 30 geben. "Aber der hat Bestandsschutz", sagt Tyll. Er stimme Gruber zu, sagt Tyll: "Das mit den Schulweghelfern ist ein Problem. Wenn wir das auf Elternabenden ansprechen und ein Engagement von Eltern oder Verwandten fordern, treten alle beiseite, um die Freiwilligen durchströmen zu lassen. Aber es strömt niemand."

Verkehrszählung: Morgens ist viel los

Eine Verkehrszählung, wie von Müller gefordert, sei inzwischen gemacht worden. Und die bestätige die Beobachtungen der Schulweghelferin, die laut Gruber rund 500 Fahrzeuge pro Stunde an der Stelle zähle, an der sie morgens den Kindern das Überqueren der Meyernberger Straße sichere. An der Abzweigung der Donndorfer Straße werden in 24 Stunden knapp 2200 Autos gezählt, davon 1293 stadteinwärts. "Von 7 bis 8 Uhr sind es 416", sagt Tyll.

An der Zählstelle, die kurz vor dem Zebrastreifen eingerichtet war, zählte man in 24 Stunden knapp 6000 Fahrzeugbewegungen, davon 3152 stadteinwärts. "Von 7 bis 8 Uhr waren es 612." Dass zu schnell gefahren werde, könne er nicht bestätigen, sagt Tyll: "In der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit 29 Stundenkilometer."

90-Grad-Kurve als Lösung

Die Lösung, die die Stadtverwaltung vorschlägt, um "zu verhindern, dass die Rechtsabbieger nach rechts durchziehen", weil sie ja an der Einmündung der Sauerbruchstraße stadteinwärts Vorfahrt haben, ist: "Eine vorgezogene Nase", sagt Tyll. Man wolle dort im Kreuzungsbereich den Gehweg verbreitern, eine Grünfläche anlegen und "mehr eine 90-Grad-Kurve" einrichten, "um die Situation zu entschärfen. Außerdem können dann dort auch keine Fahrzeuge mehr parken." Alles zeitnah machbar, weil die Sauerbruchstraße ohnehin 2018 im Asphaltierungsprogramm ist.

Geprüft werden soll der Vorschlag von Jörg Grieshammer (SPD): Er regt an, die Bushaltestelle stadteinwärts auf die gleiche Höhe wie die Bushaltestelle stadtauswärts zu verlegen. Nicht näher treten wolle man der Idee von Georg Kämpf (BG), den Zebrastreifen zu verschieben. "Dann hätte er ja keinen Bestandsschutz mehr", sagt Heinz Pfister, der Leiter des Straßenverkehrsamts.

Wichtig: Suche nach Schulweghelfern

Forciert werden müsse die Suche nach Schulweghelfern, sagt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. "Das gilt nicht nur für Meyernberg; wir brauchen überall dringend Schulweghelfer."

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