- Steuerliche Gleichbehandlung: Es sei nicht einzusehen, dass auf Essen, das an Supermarkttheken oder Imbissbuden - also im Stehen - eingenommen werde, nur sieben Prozent Mehrwertsteuer fällig werde, auf ein im Restaurant serviertes aber 19 Prozent. "Wir erwarten, dass die frisch zubereitete und servierte Suppe steuerlich nicht schlechter gestellt wird als die Tütensuppe im Lidl oder Aldi." Lebensmittel sollten steuerlich gleich behandelt werden, egal wo und wie sie verkauft werden. Ganz nebenbei bekämen die Betriebe bei einer Senkung finanzielle Spielräume für Investitionen.
- Bürokratie: Mehr als 20 Dokumentationspflichten müssten die gastronomischen Betriebe mittlerweile nachkommen. Der Hinweis auf Allergene im Essen und die für die Branche noch verschärften Aufzeichnungspflichten nach dem Mindestlohngesetz seien dabei die ärgerlichsten. Zwei Stunden und mehr müssten Gastronomen mittlerweile pro Tag für so etwas aufwenden. "Diese Zeit fehlt ihm für seine eigentliche Aufgabe, nämlich sich um den Gast zu kümmern", sagte Luger.
Schon seit Jahren leidet die Branche unter eklatantem Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Das habe einerseits mit der Demografie und dem Run auf das Studium zu tun, aber die Betriebe müssten auch selber ihre Hausaufgaben machen und in die Ausbildungsqualität investieren. Immerhin gebe es hier aber auch eine positive Nachricht: Nach vielen Jahren sinkender Auszubildendenzahlen hätten sich 2016 wieder 5,6 Prozent mehr junge Menschen für eine Ausbildung in der Gastronomie und Hotellerie entschieden.
Systemrelevant
Zahlen, die Dehoga-Bayern-Vorstandsmitglied Ralf Barthelmes um weitere interessante ergänzte: Die bayernweit rund 40.000 Betriebe der Branche beschäftigten mittlerweile jeden 20. Arbeitnehmer und sogar jeden zehnten Auszubildenden im Land. "Wir sind systemrelevant", sagte der Würzburger.
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