Erkrankung durch FSME-Viren
Anders ist es bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis. Diese Krankheit wird von Viren ausgelöst, die aus dem Körper der Zecke auf den Menschen übertragen werden können. Nur 0,1 bis fünf Prozent aller Zecken tragen das Virus, sagt der Neurologe Patrick Oschmann. Aber: „Es gibt Epidemiegebiete.“ Also solche Gebiete, in denen Zecken das Virus eher häufig tragen. „Und dazu zählt mittlerweile auch Oberfranken.“
Den typischen Verlauf einer FSME-Erkrankung beschreibt der Mediziner so: Ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich fühlt man sich wie bei einer Sommergrippe. „Dann verschwindet das wieder“, sagt Oschmann. Wiederum ein bis zwei Wochen danach kommt es zu neurologischen Ausfällen – Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, epileptische Anfälle. „Etwa die Hälfte der Erkrankungen verläuft alles andere als glimpflich“, sagt Oschmann.
In der Neurologie am Bayreuther Klinikum gebe es pro Jahr etwa fünf bis zehn FSME-Fälle. Ärzte können Betroffene dann nur intensiv betreuen und hoffen, dass das Immunsystem das Virus ohne bleibende Schäden besiegt. Medikamente gegen FSME gibt es nicht.
Anders als bei der Borreliose gibt es gegen FSME jedoch eine Impfung. Weil Bayreuth zu den Risikogebieten zählt, rät Klaus von Stetten vom Gesundheitsamt zu dieser „gut verträglichen“ Maßnahme. Wie bei allen Impfungen könne es zu grippeartigen Nebenwirkungen kommen, sagt Patrick Oschmann. Statistisch komme es auch bei einer von einer Million Impfungen zu Lähmungen, die aber wieder verschwinden.
Eine Zecke entfernen
Wegen der Übertragungszeit von Borreliose-Bakterien ist es sinnvoller, eine Zecke gleich selbst zu entfernen, statt damit zu warten und zum Arzt zu gehen. Klaus von Stetten sagt: „Natürlich kann man eine Zecke mit etwas Geschick selbst entfernen.“ Man müsse darauf achten, nicht nur den Körper abzureißen, sondern auch den Kopf der Zecke zu entfernen. Das gehe in der Regel „mit einer Pinzette ganz gut“.