Medi will Außenseiterchance nutzen

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Dieses Duell gab es schon vor zwei Jahren in der Bayreuther Oberfrankenhalle. Am Samstag kämpfen Medi-Neuzugang Andreas Seiferth (hinten, damals TBB Trier) und der Oldenburger Brian Qvale erneut um die Vormachtstellung unter dem Korb. Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Der Vorsatz von Medi-Kapitän Bastian Doreth, gleich im ersten Bundesliga-Heimspiel des neuen Jahres einen Favoriten über die Klinge springen zu lassen, klingt nur im ersten Moment nach zu großem Selbstbewusstsein. Es gibt durchaus Aspekte, die die klare Außenseiterrolle von Medi Bayreuth am Samstag um 18.30 Uhr gegen Oldenburg aufweichen.

 
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Neben der Heimstärke spricht auch die verbesserte Personalsituation für die Bayreuther. Das 82:87 in Oldenburg im Oktober war eine der Niederlagen, an die man sich in Bayreuther Kreisen ganz gerne zurückerinnert. Ein beherzter Auftritt bescherte Medi damals den Gewinn des ersten und dritten Viertels sowie die Chance, zehn Sekunden vor Schluss auszugleichen. Beim Stand von 82:85 setzte Kenneth Horton einen Dreier-Versuch dann aber neben die Reuse – die Überraschung blieb aus.

Bastian Doreth schließt aus diesem engen Spiel, „dass uns die Oldenburger durchaus liegen“. Medi- Coach Michael Koch führt den couragierten Auftritt vielmehr auf die kurz zuvor erlittene 40-Punkte-Heimpleite gegen Braunschweig zurück. „Wir waren damals richtig angefressen und haben das in hohe Aggressivität umgesetzt.“

Oberfrankenhalle zum Kochen bringen

Einig sind sich Kapitän und Coach in ihrer Einschätzung, dass Oldenburg mit einer ähnlich engagierten Leistung durchaus zu bezwingen sein dürfte, zumal dann auch die Oberfrankenhalle zum wichtigen Faktor würde. „Wir müssen versuchen, die Fans hinter uns und die Halle zum Kochen zu bringen. Und mit diesem Momentum im Rücken können wir das Spiel auch gewinnen“, sagt Koch.

Der Weg zum sechsten Saison-Heimerfolg führt auch über die Schlüsselspieler des amtierenden Pokalsiegers. Michael Koch nennt zunächst einmal Vaughn Duggins. Der 28-jährige Guard ist mit 15,7 Punkten im Schnitt Topscorer des Tabellenvierten. Nächster Name auf der Liste von Koch ist der Ex-Bayreuther Brian Qvale. Der 27-jährige 210 cm große und 115 kg schwere Center bringt es im Schnitt auf 13,5 Punkte, zudem greift er pro Spiel sechs Rebounds ab. Mit ihm wird es vornehmlich Medi-Neuzugang Andreas Seiferth zu tun bekommen.

Große Erwartungen an Neuzugang Seiferth

Dem vor Wochenfrist aus München gekommenen Center traut sein neuer Trainer bereits eine tragende Rolle zu: „Ich bin überzeugt davon, dass er uns sofort im Inside-Spiel helfen kann. Dieses Spiel mit dem Rücken zum Korb war ja immer so ein bisschen unser Stiefkind. Ich erwarte mir schon, dass er uns hier zu etwas mehr Dominanz verhilft. Er hat ja bei Bayern auch regelmäßig trainiert und ist deshalb topfit“, schildert Michael Koch seine Trainingseindrücke.

Unterstützung erhält der neue Bayreuther Big Man morgen von einem altgedienten: Phillipp Heyden steht nach auskurierter Knieverletzung vor seinem ersten Saison-Einsatz. „Ich hoffe, dass er uns zumindest ein paar Minuten geben kann“, sagt Michael Koch, winkt aber bei den anderen beiden Langzeitverletzten Kendall Gray und Travis Leslie noch ab. Sie seien noch nicht fit genug.

Das wiederum trifft auf den Oldenburger Chris Kramer nicht zu. Den Guard haben die Bayreuther als einen weiteren Schlüsselspieler ausgemacht. Laut Koch liegen dessen Stärken vor allem in der Defensive, obgleich sich auch seine Offensivwerte, 9,3 Punkte im Schnitt und 4,5 Assists, durchaus sehen lassen können.

Mehr als nur ein Auge, so ergänzt Bastian Doreth, sollte sein Team auch auf Routinier Rickey Paulding werfen (33 Jahre, 340 BBL-Spiele, 12 Punkte, drei Assists). „Der darf auf keinen Fall heiß laufen. Wenn er es sich erst einmal unter unserem Korb gemütlich gemacht hat, dann haben wir ein Problem“, sagt Doreth.

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