Medi-Trainer fordert Leistungssteigerung

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Pechvogel: Seine glänzende BBL-Debütsaison 2014/15 endete für David Brembly (rechts, mit Physiotherapeut Tobias Herrmannsdörfer) bei Medi Bayreuth vorzeitig aufgrund einer Fußverletzung. Das gleiche Missgeschick legt ihn nun auch in Bremerhaven schon seit Saisonbeginn auf Eis. Foto: Peter Kolb Foto: red

Bamberg und München – klar! Die Titelfavoriten kommen einem natürlich sofort in den Sinn bei der Frage, welche Mannschaften dem BBC bzw. Medi Bayreuth in den sechs bisherigen Bundesligajahren besondere Schwierigkeiten bereitet haben. Die Eisbären Bremerhaven, bei denen am Freitag um 19 Uhr das 14. Saisonspiel auf dem Plan steht, erscheinen da aus dem Blickwinkel eines Tabellendritten eher bieder – aber trotzdem: Bisher haben Bayreuther Teams an der Nordsee noch nie gewonnen.

 
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Dabei waren die Eisbären nur in der ersten gemeinsamen Saison ein objektiv stärker einzuschätzender Gegner, als sie am Ende sogar als Achter die Playoffs erreichten. Danach folgten zwei elfte Plätze, ein zwölfter und zwei 15., was alles auch im Bereich des aktuellen zwölften Ranges liegt. „Das ist eine Mannschaft aus dem soliden Mittelfeld, die mit dem Abstieg nicht viel zu tun haben wird“, klassifiziert Medi-Trainer Raoul Korner die Gastgeber.

Robin Amaize wird geschont

Gerade diese Ausgangslage macht dem Coach auch ein paar Sorgen: „Von solchen Gegnern werden wir inzwischen schon als Topteam wahrgenommen. Die sind dann besonders motiviert und sagen sich, dass sie nicht viel zu verlieren haben.“ Umso mehr fordert er von seinem Team eine Steigerung im Vergleich zu den letzten drei Spielen, mit denen er trotz der Siege gegen Ludwigsburg (87:70) und Göttingen (84:76) bei nur einer Niederlage in München (86:100) insgesamt nicht recht zufrieden war: „Da waren wir nicht auf dem Niveau der Spiele zuvor – in jeder Hinsicht. Zweimal hat es zwar gereicht, um sich durchzukämpfen, aber wir dürfen nicht davon ausgehen, dass wir immer auch mit etwas schwächerer Leistung gewinnen können.“ Erschwert wird die Aufgabe durch den ersten Verletzungsausfall der Saison: Robin Amaize soll wegen anhaltender Kniebeschwerden geschont werden.

Ex-Bayreuther David Brembly verletzt

Mehr Erfahrung mit Verletzungssorgen hat man in Bremerhaven, wo der als Führungsspieler aus Ulm geholte Ex-Bayreuther David Brembly wegen eines Mittelfußbruchs während der Vorbereitung noch kein einziges Pflichtspiel bestreiten konnte. Mit genau derselben Diagnose fehlt nun seit der knappen 93:98-Niederlage in Bonn auch noch der amerikanische Powerforward Evan Smotrycz. „Das trifft ein Team empfindlich, das ohnehin nicht sehr tief besetzt war“, sagt Korner. Das mag eine Erklärung dafür sein, dass die letzten beiden Leistungen der Eisbären in Berlin (71:97) und zuvor gegen Gießen (70:93) zu ihren schwächsten gehörten. Auf Dauer will der Medi-Trainer diesen Faktor aber nicht zu hoch bewerten: „Meist finden Mannschaften mit der Zeit einen Weg, um solche Ausfälle zu kompensieren.“

Erstes Ziel: "Tempo kontrollieren"

Als „gefährlichen Gegner“ stuft Korner die Mannschaft seines Kollegen Sebastian Machowski auch in der aktuellen Besetzung ein – vor allem wenn sie ihren Stil durchsetzen kann: „Dieses Team spielt mit sehr hohem Tempo und braucht das auch. Wenn die Eisbären gewonnen haben, war das Tempo immer hoch.“ Statistisch wird das bei der Zahl der Würfe deutlich: Außer den abgemeldeten Hagenern nimmt keine Mannschaft mehr Versuche aus dem Feld als Bremerhaven (63,4 pro Spiel). Somit ist Korners Matchplan kein Geheimnis: „Wir müssen das Tempo kontrollieren und die Dreierquote eindämmen. Unter dem Korb sehe ich eher Vorteile für uns.“

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