Vorzeitig im Viertelfinale
Während Medi Bayreuth erst am letzten Vorrundenspieltag bei AEK Athen den Einzug ins Playoff-Achtelfinale der Champions League perfekt machen kann, hat sich sein morgiger Gastgeber FC Bayern München im Eurocup bereits vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Nach dem 107:81 (44:40)-Sieg am Mittwoch gegen Turin ist der Bundesliga-Tabellenführer in Gruppe F vor dem Zwischenrundenfinale sogar schon nicht mehr von Platz eins zu verdrängen.
Schon die Vorrunde mit den Gegnern Galatasaray Istanbul, Reggio Emilia, Buducnost Podgorica, Lietkabelis Panevezys und Hapoel Jerusalem hatten die Bayern souverän gemeistert und mussten nur im letzten Spiel, als sie längst qualifiziert waren, eine Niederlage hinnehmen (82:90 bei Reggio Emilia). Zum Top-16-Auftakt kassierte die Mannschaft von Trainer Aleksandar Djordjevic dann erneut in Italien – im Hinspiel in Turin – mit 76:90 zwar gleich die nächste Pleite, war danach aber nicht mehr aufzuhalten. Dem 81:68 gegen Lietuvos Rytas Vilnius aus Litauen folgten zwei Siege gegen Zenit St. Petersburg (daheim 95:78, auswärts 80:78). Dadurch sicherten sich die Münchner auch den direkten Vergleich gegenüber den Russen, die im Endklassement nach Siegen noch gleichziehen könnten.
Gegen Turin hatten die Bayern zunächst große Mühe, ihren Rhythmus zu finden. Mit einem 26:2-Lauf sorgten sie aber im dritten Viertel für klare Verhältnisse. Bei den Hausherren war Danilo Barthel mit 21 Punkten der erfolgreichste Werfer. Außerdem steuerte er acht Rebounds, fünf Assists und drei Blocks bei. Im bisherigen Verlauf der Zwischenrunde zeichneten sich zudem Devin Booker als fünftbester Punktesammler (16,8 pro Partie), Milan Macvan als viertbester Rebounder (7,3) und Stefan Jovic als zweitbester Vorlagengeber (6,5) hinter dem mittlerweile für Vilnius spielenden Ex-Oldenburger Chris Kramer (7,4) aus.
Im Viertelfinale treffen die Münchner ab dem 6. März in einer Best-of-three-Serie auf den Zweiten der Gruppe H. Das könnte dann wieder Vorrundengegner Reggio Emilia sein, der momentan mit Asvel Lyon-Villeurbanne und Unics Kasan gleichauf liegt (jeweils 3:2 Siege). Limoges (1:4) ist bereits ausgeschieden. Besonderer Anreiz des Eurocups: Der Sieger spielt in der kommenden Saison in der im Gegensatz zu den Wettbewerben des Weltverbandes FIBA (Champions League und Europe Cup) ebenfalls unter dem Dach der ULEB – eine Vereinigung europäischer Basketball-Ligen – ausgetragenen Euroleague.
Alba Berlin, Bayreuther Gegner im Pokalhalbfinale am 17. Februar in Ulm, kann sich darauf keine Hoffnungen mehr machen. Die knappe 72:75-Heimniederlage am Dienstag gegen Gran Canaria, ehemaliger Verein von Alba-Trainer Alejandro Garcia Reneses, besiegelte das Aus. Der dritte deutsche Teilnehmer hatte bereits nach der Vorrunde die Segel streichen müssen: Die Ulmer um den Ex-Bayreuther Trey Lewis landeten mit 2:8 Siegen auf dem letzten Platz.
Für die Bayern ist der Einzug ins Viertelfinale der vorläufige internationale Höhepunkt ihrer bisher so erfolgreichen Saison. In der Bundesliga scheint ihnen mit erst einer Niederlage Hauptrundenplatz eins jetzt schon sicher zu sein, und in der Pokalqualifikation räumten sie den Erzrivalen aus Bamberg nach Verlängerung mit 101:97 aus dem Weg. Beim Final Four (im Halbfinale gegen Gastgeber Ulm) könnte es nur zwei Wochen nach dem Bundesligaspiel gegen Medi Bayreuth zu einem Wiedersehen kommen – im Spiel um Platz drei oder im Finale.